Donald Trump Pressesprecherin Sarah Sanders spricht nicht mit Presse
Eine Pressesprecherin, die nicht mit der Presse spricht? Donald Trump erfindet die Rolle seiner Sprecherin Sarah Sanders neu. Dafür gibt es Kritik.
Das Wichtigste in Kürze
- Sarah Sanders tritt immer seltener im Weissen Haus vor die Journalisten.
- Ihre Aussagen würden verdreht werden, erklärt Donald Trump diesen Schritt.
- Sanders und Trump setzen stattdessen auf informelle Gespräche mit den Korrespondenten.
Sarah Sanders Funktion wäre eigentlich, die Korrespondenten darüber zu informieren, was die Regierung beschliesst und woran gearbeitet wird. Doch die Pressesprecherin von US-Präsident Donald Trump spricht immer weniger vor der Presse im Weissen Haus. Ihr Chef, der US-Präsident himself, macht dafür die Korrespondenten verantwortlich.
Grund: Die Medien würden die Aussagen von Sanders nicht fair und korrekt wiedergeben, sondern verbreiteten stattdessen «Fake News». Trump twittert deshalb: Es sei besser gar keine Pressebriefings zu halten, statt diese «rüde» und «inkorrekte» Berichterstattung.
Seine Sprecherin Sanders solle sich aber keinen Kopf machen. Denn die Botschaften des Weissen Hauses würden sich auch ohne diese Pressekonferenzen verbreiten.
Journalisten sind unzufrieden und warnen
Die Entwicklung kritisiert die Vereinigung der Korrespondenten des Weissen Hauses (WHCA). Der Schritt sei als ein fataler «Rückzug aus Transparenz und Rechenschaftspflicht» zu verstehen. WHCA-Präsident Oliver Knox betont, dass «in einer gesunden Republik jedem und jeder Fragen gestellt werden können».
Andere verstehen den Schritt anders. Trump wolle den unangenehmen Fragen der Reporter aus dem Weg gehen und «effektiver lügen».
Persönliche Gespräche statt Pressekonferenzen
Sarah Sanders setzt in letzter Zeit häufiger auf direkte Gespräche mit Journalisten, statt formelle Pressekonferenzen. Die letzte Pressekonferenz datiert vom 18. Dezember 2018. Bei den spontanen Gesprächen haben die Reporter jedoch weniger Zeit kritische Fragen zu stellen.
Häufiger ist es Donald Trump, der zu den Medien spricht. Dann aber spontan und unangekündigt. Etwa am Rande von Kabinettssitzungen oder bevor er in seinen Helikopter steigt.
Neue Regeln für Journalisten im Weissen Haus
Seit dem Eklat bei einer Pressekonferenz im November gelten für Korrespondenten neue Regeln. Dem CNN-Reporter Jim Acosta wurde vorübergehend der Zugang zum Weissen Haus untersagt. Nur mit expliziter Erlaubnis darf seither mehr als eine Frage gestellt werden. Wer sich nicht daran hält, fliegt raus und kann seine Akkreditierung verlieren.