Donald Trump und Kongress brechen Shutdown Rekord
Der Streit um ein neues Haushaltsgesetz mündet im längsten Shutdown der US-Geschichte. Die Amerikaner sehen die Schuld bei Trump und seinen Republikanern.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Shutdown in den USA ist nun der Längste in der Geschichte der USA.
- Trump will seine Mauer zu Mexiko, die Demokraten stellen sich jedoch quer.
- Eine Einigung im Streit scheint derzeit nicht in Sicht.
Im festgefahrenen Streit um den Regierungsstillstand in den USA ist keine Lösung in Sicht. US-Präsident Donald Trump sagte am Wochenende in einem Interview des Senders Fox News, er wisse nicht, ob er sich mit den Demokraten einigen könne. Er forderte sie erneut auf, ihm das geforderte Geld für die Mauer an der Grenze zu Mexiko zu geben.
Der teilweise Stillstand der Regierungsgeschäfte ist inzwischen der längste in der Geschichte der USA. Am Samstag brachen Trump und der Kongress den bisherigen Rekord des 21 Tage währenden «Shutdowns» von 1995/1996. In einer neuen Umfrage gab eine Mehrheit Trump und den Republikanern die Schuld an der Situation, nicht den Demokraten.
Streit um die Mauer
Die Haushaltssperre hatte am 22. Dezember begonnen. Grund dafür ist der Streit zwischen Trump und den Demokraten über das vom Präsidenten geforderte Geld für den Bau einer Mauer an der US-Südgrenze. Da es deshalb nicht rechtzeitig zur Verabschiedung eines Budgetgesetzes kam, können mehrere Ministerien nicht normal arbeiten. Rund 800'000 Mitarbeiter von Regierung und Bundesbehörden müssen ohne Bezahlung arbeiten oder im Zwangsurlaub ausharren.
Bevor der Stillstand im Dezember begann, hatte Trump gesagt, er werde die Verantwortung für einen etwaigen «Shutdown» übernehmen. Als es dann aber tatsächlich dazu kam, gab er den Demokraten die Schuld.
Amerikaner sehen die Schuld bei Trump & Co.
Der Republikaner weigert sich, ein Haushaltsgesetz zu unterschreiben, das kein Geld für die von ihm geforderte Mauer an der US-Südgrenze enthält. Der Mauerbau gehört zu Trumps wichtigsten Wahlversprechen. Die Demokraten, deren Stimmen Trump im Kongress braucht, lehnen das aber ab.
In einer Umfrage der «Washington» Post und des Senders ABC News gaben 53 Prozent der Befragten Trump und den Republikanern die Schuld an der Situation. 29 Prozent machten dagegen die Demokraten dafür verantwortlich. 13 Prozent sahen die Schuld bei beiden Seiten.
Trump schrieb am Wochenende auf Twitter, die Demokraten sollten zurück nach Washington kommen, um daran zu arbeiten, den «Shutdown» zu beenden und gleichzeitig der «schrecklichen humanitären Krise» an der Südgrenze ein Ende zu setzen.
We have a massive Humanitarian Crisis at our Southern Border. We will be out for a long time unless the Democrats come back from their “vacations” and get back to work. I am in the White House ready to sign!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) January 12, 2019
Das letzte Treffen beider Seiten hatte Trump am Mittwoch abrupt beendet. Zum Wochenende verliessen viele Abgeordnete und Senatoren Washington. Beide Parlamentskammern kommen erst am Montag wieder zu Sitzungen zusammen.
Der bislang längste «Shutdown» in der US-Geschichte ereignete sich zum Jahreswechsel 1995/1996 unter dem damaligen demokratischen Präsidenten Bill Clinton.