Elizabeth Holmes schuldig gesprochen
Das Wichtigste in Kürze
- Elizabeth Holmes wurde von US-Geschworenen des Betrugs schuldig gesprochen.
- Die Gründerin der Bluttest-Firma Theranos hatte Investoren hinters Licht geführt.
- Mit der Verurteilung findet einer der grössten Betrugsfälle von Silicon Valley ein Ende.
Die Unternehmerin Elizabeth Holmes ist von US-Geschworenen des Betrugs an mehreren ihrer Investoren schuldig gesprochen worden. Sie hatte das Bluttest-Start-up Theranos gegründet und mehrere hundert Millionen Dollar bei Investoren eingenommen.
Der Schuldspruch betrifft allerdings nur vier von insgesamt elf Anklagepunkten. Das berichtet unter anderem das «Wall Street Journal» und der Finanzdienst Bloomberg.
Das grosse Versprechen von Theranos war, Bluttests zu revolutionieren: Nur wenige Tropfen aus dem Finger sollten reichen, um auch umfangreiche Analysen durchzuführen. Die Gesamtbewertung von Theranos erreichte in den Finanzierungsrunden bis zu neun Milliarden Dollar. Das Vermögen von Holmes betrug damit zumindest auf dem Papier mehrere Milliarden Dollar.
Elizabeth Holmes: gefeierte Visionärin schuldig gesprochen
Die heute 37-jährige Elizabeth Holmes wurde als Visionärin gefeiert und in Presseartikeln mit Apple-Gründer Steve Jobs verglichen. Was von ihrer Vorliebe für schwarze Rollkragenpullover noch unterstützt wurde.
Unter anderem die Drogerie-Kette Walgreens stieg ein und gewährte Platz für Theranos-Bluttests in ihren Läden. Wie sich jedoch herausstellte, funktionierte die Theranos-Technologie nie ausreichend verlässlich. So wurden die Tests nicht mit eigenen Maschinen der Firma, sondern mit Labortechnik anderer Hersteller durchgeführt.
Die Anklage warf Elizabeth Holmes vor, Geldgeber bewusst hinters Licht geführt zu haben, um an die Investitionen zu kommen. Die Geschworenen sahen das den US-Medienberichten zufolge im Falle von drei Geldspritzen bestätigt. sprachen Holmes in einem weiteren Anklagepunkt auch der Verschwörung zum Betrug schuldig.
Holmes wies den Betrugsvorwurf stets zurück. Im Prozess sagte sie aus, sie habe aufrichtig an die Technologie geglaubt. Sie sei als Chefin aber nicht über alle Probleme informiert worden.
Für eine Verurteilung mussten die Ankläger die Geschworenen überzeugen, dass Holmes gezielt falsche Angaben gemacht habe. Bei drei Anklagepunkten konnten sich die Geschworenen nicht auf das nötige einstimmige Votum einigen.