Eltern des mutmasslichen Schul-Schützen von Michigan gefasst
Am Dienstag hat ein Jugendlicher vier Menschen an einer Schule in Michigan getötet. Nun wurden die Eltern des mutmasslichen Täters gefasst.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Eltern des mutmasslichen Schul-Schützen von Michigan wurden festgenommen.
- Ihnen wird Totschlag in vier Fällen vorgeworfen.
- Sie sollen die Tatwaffe gekauft und ihrem Sohn Zugang dazu gestattet haben.
Die Eltern des mutmasslichen jugendlichen Todesschützen an einer Schule im US-Bundesstaat Michigan sind gefasst worden. «Die beiden Flüchtigen wurden geortet und festgenommen. Ein Kompliment der Polizei von Detroit», schrieb das Sheriffs-Büro im Bezirk Oakland am Samstag auf Facebook.
James und Jennifer C. seien im ersten Stock eines Fabrikgebäudes in Detroit entdeckt worden, sagte ein Sprecher der Polizei dem Sender CNN.

Die Festnahme sei ohne Zwischenfälle verlaufen, zitierte die «New York Times» Detroits Polizeichef James E. White. Die Polizei haben einen Tipp bekommen, dass sich die beiden in dem Gebäude versteckten.
Totschlag-Vorwurf gegen Eltern
Nach Aussage der Staatsanwältin Karen McDonald vom Freitag wird James und Jennifer C. jeweils Totschlag in vier Fällen vorgeworfen. Die Eltern hätten die Tatwaffe gekauft, ihrem minderjährigen Sohn Zugang zu der Pistole gestattet und Warnungen ignoriert, schilderte McDonald laut CNN. Eine Anklage gegen die Eltern eines Täters bei einem solchen Gewaltakt in Schulen sei sehr selten, aber in diesem Fall seien die Fakten «ungeheuerlich», sagte sie.

Mit der Waffe, die sein Vater erst Tage zuvor erworben hatte, hatte der 15-Jährige laut Polizei am Dienstag vier Schüler getötet. Zudem verletzte er sechs Jugendliche und eine Lehrerin. Der Zehntklässler ist unter anderem wegen Terrorismus mit Todesfolge und vierfachem Mord angeklagt. Zu der Terror-Anklage sagte McDonald, in Michigan sei Voraussetzung dafür eine Tat mit Todesfolge gegen eine Gemeinschaft von Menschen.
Eltern plädieren auf nicht schuldig
Die Elteren haben auf nicht schuldig plädiert. James und Jennifer C. seien von den Ereignissen genauso «erschüttert» wie alle anderen Menschen, sagte eine ihrer Anwältinnen am Samstag vor Gericht.
Die zuständige Richterin legte die Kaution gemäss dem Ersuchen der Staatsanwaltschaft auf jeweils 500'000 US-Dollar fest. Im Falle einer Freilassung müssten sie jederzeit einen GPS-Monitor tragen und weitere Auflagen erfüllen, hiess es.
In den USA kommt es immer wieder zu tödlichen Zwischenfällen, weil Schützen an Schulen das Feuer eröffnen. Das Waffenrecht in den USA unterscheidet sich je nach Einzelstaat, aber Schusswaffen wie Pistolen und Sturmgewehre sind meist relativ leicht zu bekommen. Strengere Waffengesetze scheitern meist an den Republikanern im Kongress und an der mächtigen Waffenlobby.