Enes Kanter wurde türkische Staatsbürgerschaft aberkannt
Enes Kanter (26) ist bekannt als Erdogan-Kritiker. Nun werden seine NBA-Playoff-Spiele nicht mehr live in die Türkei gesendet. Seine Festnahme wurde beantragt.
Das Wichtigste in Kürze
- Enes Kanter (26) ist bekannt als Erdogan-Kritiker.
- Erdogan hat ihm die Staatsbürgerschaft aberkennen lassen.
- Keines der Spiele von Kanter werden in der Türkei live gezeigt.
Enes Kanter ist einer der begnadetsten Basketballspieler auf der Welt. Seit sieben Jahren wechselt er von Klub zu Klub. In der laufenden Saison machte er 19 Millionen Dollar.
Bekannt ist er jedoch nicht nur wegen seinen Künsten mit dem orangen Ball. Seit er 2017 in einem Video Erdogan ein Diktator nannte, kennt man ihn vor allem deswegen. Erdogan hat Kanter die Staatsbürgerschaft aberkennen lassen und laut «deutschlandfunk» wurde bei Interpol die Festnahme und Auslieferung beantragt.
Grund für diese Reaktion ist unter anderem auch seine Freundschaft zu Fethullah Gülen. Er ist Staatsfeind Nummer eins, denn Gülen wird für den Putsch des türkischen Militärs im 2016 verantwortlich gemacht.
Enes Kanter versteckt sich in den Vereinigten Staaten
Kanter wartet darauf, die amerikanische Staatsangehörigkeit zu erhalten. Erdogan kann eigentlich nichts tun und trotzdem hat er eine für sich passende Lösung gefunden:
Keines der Spiele von Kanter werden in der Türkei live gezeigt. Sein Team wäre gerade jetzt sehr erfolgreich. Die Portland Trail Blazers befinden sich nämlich im Halbfinale der NBA-Playoffs.
Turkish television has refused to broadcast NBA games involving Enes Kanter, a Swiss-born Turkish basketball player whom Ankara alleges has terrorist links. Kanter has called Turkish President Recep Tayyip Erdogan “a dictator” in the past.https://t.co/f5W2LRyLJh pic.twitter.com/ch8l0nKPGV
— Al Arabiya English (@AlArabiya_Eng) May 18, 2019
Angst ist gross
Als Kanter noch bei den New York Knicks spielte, verzichtete er auf eine Spielteilnahme in London. Seine Angst vor einer möglichen Entführung sei zu gross gewesen. Er begründete sein Fernbleiben wie folgt: «Wegen dieses verdammten Irren, des türkischen Präsidenten. Es ist möglich, dass man mich dort umbringt.»