Fauci warnt: Corona-Situation in den USA ist «nicht gut»

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Der rasche Anstieg der Corona-Neuinfektionen vor allem im Süden und Westen des Landes ist für den führenden Gesundheitsexperten der USA besorgniserregend.

Die «ernste» Lage erfordere dringendes Handeln, um das Virus langfristig einzudämmen, sagt Anthony Fauci. Foto: Al Drago/Pool Bloomberg/AP/dpa
Die «ernste» Lage erfordere dringendes Handeln, um das Virus langfristig einzudämmen, sagt Anthony Fauci. Foto: Al Drago/Pool Bloomberg/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Trumps Corona-Experte Anthony Fauci warnt erneut vor der Corona-Krise in den USA.
  • In einem Live-Chat beschrieb er die Situation im Süden und Westen als «nicht gut»
  • Trump selbst spielte die von der Pandemie ausgehende Bedrohung aber erneut herunter.

Einer der führenden Gesundheitsexperten der USA hat sich angesichts des raschen Anstiegs der Corona-Neuinfektionen im Süden und Westen des Landes besorgt gezeigt. Die gegenwärtige Lage sei «wirklich nicht gut» und erfordere «sofortiges» Handeln, sagte der Immunologe Anthony Fauci.

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Gehen im Kampf gegen das Coronavirus unterschiedliche Wege: US-Präsident Donald Trump und sein Top-Berater Anthony Fauci. - keystone

Die USA hätten die Pandemie nie unter Kontrolle gebracht und steckten daher immer noch tief in der ersten Welle des Virus, sagte Fauci. Die Wiederöffnung der Wirtschaft und die nötigen Massnahmen zur Eindämmung des Virus dürften nicht als Widerspruch gesehen werden, mahnte er.

Fast 50'000 Infektionen pro Tag

Die Zahl der Neuinfektionen ist seit Mitte Juni infolge der Lockerung der Corona-Auflagen stetig angestiegen. Seit einer Woche melden US-Behörden im Schnitt fast 50'000 Neuinfektionen pro Tag.

Vor allem aus den Bundesstaaten Florida, Texas, Georgia, Arizona und Kalifornien. Für Sonntag waren zum Beispiel Daten der Universität Johns Hopkins zufolge 49'200 Neuinfektionen gemeldet worden.

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Anthony Fauci ist Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten. Er zeigt sich besorgt über die Lage in den USA. - dpa-infocom GmbH

Fauci sagte, die «ernste» Lage erfordere dringendes Handeln, um das Virus langfristig einzudämmen. «Wir werden das schaffen.»

Er betonte, die klinischen Studien für die Erprobung möglicher Impfstoffe machten gute Fortschritte. Der Experte hatte zuvor erklärt, es könne vielleicht schon Anfang nächsten Jahres eine Impfung geben.

Fauci warnte schon vergangene Woche vor 100'000 Infektionen

Fauci ist der Direktor des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten und ein Mitglied der Corona-Arbeitsgruppe des Weissen Hauses. Vergangene Woche hatte er bei einer Anhörung im Kongress gewarnt, ohne entschlossenes Gegensteuern könne die Zahl der Neuinfektionen pro Tag in den USA bald auf bis zu 100'000 steigen.

Präsident Donald Trump spielte die von der Zuspitzung der Pandemie ausgehende Bedrohung erneut herunter. Die Sterblichkeitsrate sei dramatisch gefallen, schrieb der Republikaner am Montag auf Twitter.

Am Wochenende hatte er zum Entsetzen von Medizinern behauptet, 99 Prozent der Infektionen verliefen «völlig harmlos». In den USA sind rund 130'000 Menschen nach einer Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2 gestorben.

Prominente Bürgermeisterin ist Corona-positiv

Die prominente Bürgermeisterin von Atlanta, Keisha Lance Bottoms, teilte auf Twitter mit, sie sei positiv auf das Virus getestet worden, habe aber keine Symptome aufgewiesen.

Keisha Lance Bottoms
Die Bürgermeisterin von Atlanta, Keisha Lance Bottoms, wird als mögliche Vizepräsidentschaftskandidatin von Joe Biden gehandelt. - Keystone

Bottoms wird als mögliche Vizepräsidentschaftskandidatin von Joe Biden gehandelt. Der Demokrat und Ex-Vizepräsident Biden gilt als Herausforderer des Republikaners Trumps bei der Wahl im November als gesetzt.

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