Gemeinde in Kolumbien verhängt Ausgangssperre für Ungeimpfte
Die Behörden der kolumbianischen Gemeinde Sucre haben eine achttägige Ausgangssperre für Ungeimpfte verhängt.
Das Wichtigste in Kürze
- In einer kolumbianischen Stadt dürfen Ungeimpfte nicht mehr nach draussen.
- Wer dies trotzdem tut, riskiert eine Busse oder gar eine Haftstrafe.
- Damit soll die Impfquote in der Stadt verbessert werden.
Die Behörden der kolumbianischen Gemeinde Sucre haben eine achttägige Ausgangssperre für Ungeimpfte verhängt. «Alle müssen geimpft werden, sonst können sie sich in der Gemeinde Sucre nicht frei bewegen.» Dies sagte Bürgermeisterin Elvira Julia Mercado dem Radiosender Blu. Wer sich nicht an die Regelung halte, dem drohe eine Geldbusse oder sogar eine Haftstrafe.
Die Massnahme sieht vor, dass Menschen, die nicht gegen das Coronavirus geimpft sind, ihr Haus nur in Ausnahmefällen verlassen dürfen. Beispielsweise, um einen Arzt aufzusuchen oder sich impfen zu lassen. Die Einschränkungen sollen zunächst acht Tage lang dauern und dann mit Blick auf das Infektionsgeschehen überprüft werden.
Geringe Impfquote wegen Fehlinformationen
Alle Einwohner der Gemeinde müssen einen Impfausweis vorlegen, um Supermärkte, Bars, Diskotheken, Restaurants, Banken und Geschäfte zu betreten. Wer sich der Massnahme widersetze, riskiere eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet rund 220 Euro. Wiederholungstätern droht sogar eine Haftstrafe.
In der Gemeinde mit rund 28'000 Einwohnern haben sich bislang erst 10'000 für eine Impfung gegen das Coronavirus entschieden. Es stünden ausreichend Vakzine für alle Menschen bereit. Mercado machte dafür Fehlinformationen verantwortlich, die über die Vakzine kursierten.
«Es gibt Religionen, die die Impfung verweigern. Jugendliche, denen gesagt wird, dass sie nicht mehr ausgehen dürfen, um etwas trinken zu gehen. Anderen, dass sie in zwei Jahren sterben werden und dass der Impfstoff der Antichrist sei», zählte sie auf.