Gen Z hat kaum Geld, aber kauft Luxusartikel
Viele junge Leute sehen sich mit grossen finanziellen Unsicherheiten konfrontiert. Trotzdem kauft die Gen Z gerne Luxusartikel.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kauf eines Eigenheimes scheint unerreichbar für die Gen Z.
- Deshalb tendieren junge Leute dazu, ihr Geld eher für bezahlbare Luxusartikel auszugeben.
- Dies ergab eine Analyse eines Finanzunternehmens.
Krieg, Inflation und Co.: Die Generation Z sieht sich mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Die traditionellen Lebensziele wie das Eigenheim oder das Ansparen für den Ruhestand scheinen für viele schwer oder gar unerreichbar.
Es klingt widersprüchlich – doch genau deshalb gehen viele Junge verschwenderisch mit dem Geld um, das sie haben. Eine von ihnen ist Nia Holland, eine 24-jährige Studentin aus den USA. Genau deshalb hat sie kürzlich 2500 Dollar für eine Chanel-Tasche ausgegeben. Ihre Ersparnisse wurden damit geplündert, wie sie zu «Bloomberg» sagt.
Holland ist sich bewusst, dass sie ihr Geld besser ausgeben oder investieren könnte. Dennoch bereut sie ihren Kauf nicht. Denn: Der Verzicht auf «kleine Luxusartikel» würde nichts an ihren finanziellen Unsicherheiten ändern.
«Sofortige Erfüllung»
«Die Wirtschaft ist schlecht, es gibt globale Erwärmung und ständige politische und soziale Unruhen weltweit», sagt Holland. «Es ist einfach einfacher, Geld für Dinge auszugeben, die einem sofortige Erfüllung bringen.»
Laut einer Analyse des Finanzunternehmens Credit Karma geben etwa 27 Prozent der Amerikaner an, zum sogenanntem «Doom Spending» (Deutsch: Untergangsausgaben) zu greifen. Dieses beschreibt den Konsum als Reaktion auf wirtschaftliche Sorgen und Unsicherheiten im Ausland. Bei der Gen Z sind die Raten mit 35 Prozent sogar noch höher.
Luxus auf Social Media
Ob die junge Generation luxuriös einkauft, hängt auch von der Unterstützung durch die Eltern ab. Junge Menschen, die zu Hause leben und ein zusätzliches Einkommen haben, nutzen ihr Geld eher, um sich selbst zu verwöhnen.
Dies kann durch Bilder auf sozialen Medien verstärkt werden: Junge Leute präsentieren dort oft luxuriöse Mahlzeiten oder Designerwaren.
Allerdings kann «Doom Spending» eine selbsterfüllende Prophezeiung sein: Gibt man nämlich viel aus, ist das Risiko höher, von Lohn zu Lohn zu leben.
Doch die Gen-Z-Expertin Maria Melchor glaubt nicht, dass der Luxuskonsum der Gen Z als «Doom Spending» eingestuft werden sollte. Sie argumentiert, dass teure Einkäufe nicht unbedingt falsch sind. Die Vorstellung vom Eigenheim oder der Familiengründung sei so weit entfernt. Da gebe die Gen Z lieber Geld für bezahlbare Sachen aus, so die 27-Jährige.