Grabenkämpfe um Masken - trotz Zehntausender Neuinfektionen

Keystone-SDA
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USA,

Der Gouverneur des Bundesstaats Georgia geht juristisch gegen eine Maskenpflicht vor. Und das trotz erneuten Rekordzahlen bei den Infizierten.

Maskenfplicht usa
Die Flagge der Vereinigten Staaten (USA) weht im Wind. (Symbolbild) - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Brian Kemp, Gouverneur des Bundesstaats Georgia, geht gegen die Maskenpflicht vor.
  • Die Neuinfektionen in den USA haben wieder ihren Höchststand erreicht.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA hat mit 77'300 gemeldeten Fällen wieder einen alarmierenden Höchststand erreicht. Diese Zahl gab das John-Hopkins-Universität letzten Freitag bekannt.

Trotzdem trägt das Land Grabenkämpfe um die Maskenpflicht aus. Im Bundesstaat Georgia geht Gouverneur Brian Kremp gegen eine von der Hauptstadt Atlanta verordnete Maskenpflicht vor. Wegen der dramatischen Zunahme an Corona-Neuinfektionen haben mehrere US-Bundesstaaten eine Maskenpflicht eingeführt.

Corona-Pandemie
Die Medien berichteten täglich über die Themen rund um den Coronavirus. - Keystone

«Wenn wir jeden dazu bringen könnten, jetzt sofort eine Maske zu tragen, (...) könnten wir diese Pandemie in vier, sechs, acht Wochen unter Kontrolle bringen.» Dies sagte Robert Redfield, Direktor der US-Gesundheitsbehörde CDC, am Dienstag in einem Interview. Am Donnerstag rief der US-Immunologe Anthony Fauci zum Tragen von Masken auf.

Trump trägt selbst fast nie eine Maske

Auch US-Präsident Donald Trump trägt zur Debatte über die Masken bei. Er zeigt sich so gut wie nie mit einer Maske in der Öffentlichkeit. Am vergangenen Samstag trug er bei einem Besuch in einem Militärspital eine Schutzmaske. Es war das zweite Mal, dass er mit Maske fotografiert wurde.

Trump gibt zwar an, nicht gegen Masken zu sein. Im April hatten die CDC-Richtlinien empfohlen, eine Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Trump hat darauf deutlich gemacht, dass er selber auf eine Maske verzichten werde.

Donald Trump ist an Corona erkrankt.
Auch Donald Trump ist selbst schon an Corona erkrankt. - dpa

Trump und das Weisse Haus begründen das damit, dass der Präsident regelmässig auf das Coronavirus getestet werde. Dem Präsidenten wird dennoch vorgeworfen, durch sein Auftreten ohne Maske ein schlechtes Vorbild abzugeben. Auch der Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten, Joe Biden, kritisiert ihn dafür. Deshalb zeigt er sich in der Öffentlichkeit demonstrativ mit Maske.

Akzeptanz von Masken hängt von politischer Einstellung ab

Umfragen haben längst gezeigt, dass die Akzeptanz von Masken in den USA eine Frage der politischen Einstellung ist. Dies zeigte eine «YouGov»-Umfrage im Auftrag von Yahoo Ende Juni. Die meisten Demokraten (86 Prozent) unterstützen eine Maskenpflicht, während die meisten Republikaner (54 Prozent) diese ablehnen. Unter den Trump-Wählern sei die Ablehnung noch grösser.

Auch Brian Kemp empfiehlt, Masken zu tragen, wenn der nötige Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden kann. Er richte sich aber gegen «desaströse Massnahmen, die das Leben und die Lebensgrundlage unserer Bürger bedrohen».

Kritik an Trumps Krisenmanagement

Angesichts der Zuspitzung der Pandemie wächst die Kritik am Krisenmanagement von US-Präsident Trump: 60 Prozent der Befragten äusserten sich negativ über Trumps Umgang mit der Pandemie. Nur noch 38 Prozent befürworten Trumps Vorgehen, wie die «Washington Post» und der Sender ABC berichteten. Ende Mai hatten sich noch 53 Prozent negativ und 46 Prozent positiv geäussert.

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