Harvey Weinstein scheitert mit Anträgen auf Einstellung weiterer Klagen
Der wegen Sexualverbrechen bereits verurteilte frühere Hollywood-Mogul Harvey Weinstein ist in zwei weiteren Fällen vor einem Gericht in Los Angeles mit Anträgen auf Klageeinstellung gescheitert.
Das Wichtigste in Kürze
- Richterin: Vergewaltigungsvorwürfe gegen Hollywood-Mogul nicht verjährt.
Die zuständige Richterin Lisa Lench wies am Donnerstag (Ortszeit) zurück, dass die Klagen einer Frau wegen erzwungenen Oralverkehrs mit Weinstein in einem Hotelzimmer in 2004 und 2005 verjährt seien.
Ähnlichen Argumenten in einem Fall der mutmasslichen sexuellen Nötigung einer Frau im Jahr 2010 gab Lench jedoch statt. Sie wies die Staatsanwaltschaft an, ihre Anklage zu ändern, um diese fortzusetzen.
Im Rahmen des Verfahrens in Los Angeles werfen fünf Frauen Weinstein Vergewaltigung oder sexuelle Nötigung vor. Der 69-Jährige plädierte auf «nicht schuldig» plädiert. Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine Haftstrafe von bis zu 140 Jahren.
Der «Pulp Fiction»-Produzent aus New York war vergangene Woche ins kalifornische Los Angeles überstellt worden. In der Ostküstenmetropole sitzt er seit vergangenem Jahr eine 23-jährige Haftstrafe ab. Weinsteins Anwälte hatten im Vorfeld versucht, eine Überstellung ihres Mandanten nach Los Angeles zu verhindern, und unter anderem gesundheitliche Gründe angeführt.
Eine New Yorker Geschworenen-Jury hatte den Gründer des Miramax-Filmstudios im Februar 2020 der Vergewaltigung in einem minder schweren Fall und der schweren sexuellen Nötigung schuldig gesprochen. Im folgenden Monat verurteilte ein Richter Weinstein zu 23 Jahren Haft. Weinstein, der alle Vorwürfe zurückweist, hat Berufung gegen seine Verurteilung eingelegt.
Insgesamt haben rund 90 Frauen, darunter bekannte Schauspielerinnen wie Angelina Jolie, Salma Hayek und Gwyneth Paltrow, Weinstein sexuelle Belästigung oder Gewalt vorgeworfen. Das Bekanntwerden der Vorwürfe löste im Herbst 2017 die weltweite #MeToo-Bewegung gegen sexuelle Gewalt gegen Frauen aus.