In der Favela von Brasilien wächst die Angst vor dem Coronavirus
Die Sorge vor einer schnellen Ausbreitung des Coronavirus wächst. Besonders in der Favela Rio de Janeiros, das Armenviertel Brasiliens, fürchtet man sich.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Favela Rio de Janeiros wächst die Angst vor dem Coronavirus.
- Im Armenviertel von Brasilien wurde vergangene Woche der erste Fall gemeldet.
- Wegen der hohen Einwohnerdichte kann sich das Virus rasch ausbreiten.
Die Stadtverwaltung von Rio de Janeiro hat in der vergangenen Woche den ersten Coronavirus-Fall in einem Armenviertel gemeldet. Seither ist die Sorge vor einer schnellen Ausbreitung in der Favela gross. Zum Wochenende veröffentlichte die Stadtverwaltung eine aktualisierte Bilanz mit Fällen in weiteren Favelas.
Die Elendsviertel der Stadt können die Übertragung von Krankheiten beschleunigen. «Wer in einer Favela wohnt, hat kein Wasser, um die Hände zu waschen.» Dies sagt Gabriela Anastácia von dem Observatório das Favelas. «Wer in einer Favela wohnt, kann sich nicht sozial distanzieren, weil er mit fünf, sechs, neun Personen zusammenwohnt.»
Favela hat keine Zugang zu fliessend Wasser
Daten des Brasilianischen Instituts für Statistik zufolge haben mehr als 30 Millionen Brasilianer keinen Zugang zur allgemeinen Wasserversorgung. Mehr als zwölf Millionen leben in Unterkünften mit mehr als drei Bewohnern pro Zimmer.
Um die Bewohner dennoch zu schützen, hat die soziale Organisation unweit des internationalen Flughafens eine Kampagne gestartet. Über WhatsApp werden Informationen zum Coronavirus verbreitet – ausgerichtet auf die Realität der Armenviertel. Etwa wie es möglich ist, sich mit zwei Litern Wasser bis zu zwölf Mal die Hände zu waschen.