Mann schildert dramatischen Kampf mit bewaffnetem Angreifer in Kalifornien
Der Mann, der nach der Schusswaffenattacke mit zehn Toten im US-Bundesstaat Kalifornien dem Schützen die Waffe entriss, hat von dem dramatischen Kampf mit dem Angreifer berichtet.
Das Wichtigste in Kürze
- 26-Jähriger nach Angriff mit zehn Toten: «Ich wusste, dass ich sterben werde».
Der 26-jährige Brandon Tsay arbeitete am Samstagabend in dem Tanzclub «Lai Lai Ballroom & Studio» in Alhambra im Grossraum Los Angeles, als der 72-Jährige eindrang und seine Schusswaffe auf ihn richtete.
«Ich wusste, dass ich sterben werde», sagte Tsay der «New York Times». Der Angreifer, der Minuten zuvor im nahegelegenen Monterey Park in einem anderen Tanzclub zehn Menschen erschossen hatte, habe offensichtlich keinen Raub begehen, sondern Menschen töten wollen. «Seine Körpersprache, sein Gesichtsausdruck, seine Augen – er hat Menschen gesucht», sagte Tsay.
Der 26-Jährige, dessen Grosseltern den Club gegründet hatten, stürzte sich auf den Angreifer und packte die Schusswaffe am Lauf. «In diesem Moment war es ein Urinstinkt», sagte Tsay über den von einer Überwachungskamera aufgezeichneten Kampf. «Etwas ist passiert. Ich weiss nicht, was über mich gekommen ist.»
«Er hat mir ins Gesicht und auf den Hinterkopf geschlagen», sagte Tsay im Sender ABC. «Ich habe versucht, meine Ellbogen einzusetzen, um ihn von der Schusswaffe zu trennen.» Es gelang ihm schliesslich, dem 72-Jährigen die Waffe zu entreissen. Er richtete die Waffe auf den Angreifer und schrie nach eigenen Worte: «Hau verdammt nochmal ab!»
«Er stand da und überlegte, ob er kämpfen oder wegrennen soll», sagte Tsay weiter. «Ich dachte wirklich, dass ich ihn erschiessen muss.»
Der von der Polizei als Huu Can Tran identifizierte Angreifer ergriff aber die Flucht. Er erschoss sich später in einem weissen Lieferwagen, als Polizisten ihn festnehmen wollten. Der 72-Jährige hatte zuvor in dem Tanzclub in Monterey Park fünf Frauen und fünf Männer im Alter von mehr als 50 Jahren erschossen. Sein Motiv war auch am Montag noch unklar. Das Blutbad ereignete sich während der Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahrsfest.