Nach Amoklauf: Lehrer in Tennessee sollen Waffen tragen

Elena Temelkov
Elena Temelkov

USA,

Nach einem tragischen Schussangriff erwägt der US-Bundesstaat Tennessee, Lehrpersonen das verdeckte Tragen von Waffen an Schulen zu erlauben.

Schüler
High-School-Schüler protestieren gegen den Gesetzesentwurf. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im März 2023 ereignete sich in Nashville, Tennessee, ein Schussangriff in einer Schule.
  • Der Staat erwägt, dem Schulpersonal das verdeckte Tragen von Handfeuerwaffen zu erlauben.
  • Für die Erlaubnis zum Tragen von Handfeuerwaffen gibt es jedoch Bedingungen.

Schussangriffe sind leider keine Seltenheit in den USA – auch nicht an Schulen. Im März 2023 ereignete sich ein tragischer Vorfall in einer Grundschule in Nashville im Bundesstaat Tennessee: Ein Angreifer erschoss drei Kinder und drei Schulmitarbeiter, bevor er von der Polizei getötet wurde.

Als Reaktion auf das tragische Ereignis will der Bundesstaat nun mehr Sicherheit an den Schulen schaffen. Dabei hat das Parlament einen Gesetzentwurf gebilligt. Dieser Entwurf könnte es Lehrern und Schulpersonal ermöglichen, verdeckte Handfeuerwaffen zu tragen, wie «Zeit Online» berichtet.

Nachdem der Senat des Bundesstaates grünes Licht gegeben hatte, passierte der Entwurf das Repräsentantenhaus von Tennessee. Der republikanische Gouverneur Bill Lee wird nun über den Gesetzentwurf entscheiden. Lee hat sich bisher als offen für das Tragen von Waffen gezeigt.

Bedingungen zu erfüllen

Für die Erlaubnis zum Tragen von Handfeuerwaffen an Schulen sind jedoch bestimmte Bedingungen vorgesehen. Dazu gehört eine 40-stündige Grundausbildung sowie eine jährliche Weiterbildung von 40 Stunden für das betreffende Personal.

Haben die USA zu lockere Waffengesetze?

Bilder von Schülerinnen und Schülern zeigen jedoch die grosse Unzufriedenheit mit dem Gesetzesentwurf. Proteste mit Schildern von Schülern zeigen die grosse Ablehnung. So steht auf einem Plakat einer Schülerin geschrieben: «Wir haben euch gebeten, die Waffen loszuwerden. Stattdessen schickt ihr uns mehr.»

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Kommentare

User #1957 (nicht angemeldet)

Bei diesem Thema haben 80% der Schweizer überhaupt keine Ahnung und können die Geschehnisse bezüglich Kriminalität und Schusswaffen in der USA nicht nachvollziehen. Die Situation ist grundsätzlich nicht mit der Schweiz vergleichbar. Zumal sterben statistisch gesehen vergleichsweise wenige durch Schusswunden von dritten, viele der Statistiken sind verfälscht durch Suizide oder sonstige Anomalien. Die Waffen sind da und können nicht mehr entfernt werden daher ist jede Art von Lösung willkommen um Tragödien einzuschränken.

User #4445 (nicht angemeldet)

Es gibt zu solchen Themen einen interessanten Aufsatz bzw. Eine kleine Broschüre zum Thema First Response. Ok, die stammt von einem H&K-Mitarbeiter... Aber wenn Prävention etc. Den Ernstfall nicht verhindern bleibt nur die möglichst rasche umd direkte Interbention vor Ort um Das Ausmass und die Opferzahl so gering zu halten wie es geht. Das kann die Polizei nicht leisten. Daher ist die Bewaffnung mit Ausbildung durchaus eine sinnvolle Option.

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