Neue Runde im Rechtestreit von Taylor Swift mit Chef ihres alten Labels
Im Rechtestreit mit dem Chef ihres früheren Labels ist Popstar Taylor Swift mit neuen Anschuldigungen an die Öffentlichkeit gegangen.
Das Wichtigste in Kürze
- Big Machine weist öffentliche Vorwürfe des Popstars zurück.
Der Chef des Labels Big Machine, der US-Musikmogul und Talentmanager Scooter Braun, sowie dessen Geschäftspartner Scott Borchetta übten eine «tyrannische Kontrolle» über sie aus, schrieb die US-Sängerin im Onlinedienst Tumblr. Sie wollten ihren Auftritt bei einer Preisverleihung sowie einen Netflix-Dokumentarfilm über sie verhindern.
Das Label wies die Vorwürfe am Freitag zurück. «Zu keinem Zeitpunkt» hätten sie dies beabsichtigt, erklärte Big Machine. «Wir haben kein Recht, sie an irgendeinem Ort von Live-Auftritten abzuhalten.» Swift habe «zugestanden», dem Unternehmen vertraglich Millionen von Dollar und zahlreiche Vermögenswerte zu schulden, teilte Big Machine mit. Das Label bat um ein «direktes und ehrliches Gespräch», um die Angelegenheit zu klären.
Hintergrund ist der Kauf von Swifts früherem Label durch Braun vor gut zehn Jahren. Damit erwarb der einflussreiche Musikmanager mehrheitlich die Rechte an den Master-Aufnahmen von Swifts ersten sechs Alben, welche die Sängerin ab dem Alter von 15 Jahren bei dem in Nashville ansässigen Label aufgenommen hatte. Auf Grundlage solcher Originalaufnahmen werden Schallplatten, CDs und digitale Aufnahmen produziert. Ihr Eigentümer entscheidet, wie die Songs produziert und vermarktet werden.
Als der Verkauf an Braun im Juni bekannt geworden war, hatte Swift beklagt, der Deal habe sie «ihres Lebenswerks beraubt». Ausserdem warf sie Braun vor, sie über Jahre hinweg ständig «manipulativ gemobbt» zu haben. Im August kündigte die 29-Jährige dann an, sie wolle ihre ersten Alben neu aufnehmen, um die Rechte an diesen Songs zurückzuerlangen.
In ihrem Tumblr-Beitrag vom Donnerstag schrieb Swift, Braun und Borchetta hätten es ihr untersagt, mit ihren alten Songs im Fernsehen aufzutreten. Die Manager argumentierten demnach, dies komme einer Neuaufnahme der Songs gleich, was Swift erst ab Ende nächsten Jahres rechtlich erlaubt sei. Damit steht ein Auftritt der Sängerin bei den American Music Awards in diesem Monat auf der Kippe, bei denen Swift als «Künstlerin des Jahrzehnts» geehrt werden soll.
An ihre Fans gerichtet schrieb Swift weiter: «Ausserdem - und das ist nicht die Art und Weise, mit der ich euch die Neuigkeit eigentlich mitteilen wollte - hat Netflix in den vergangenen Jahren eine Dokumentation über mein Leben gemacht.» Braun und Borchetta hätten aber untersagt, dass dafür Aufnahmen ihrer älteren Songs verwendet werden.
Davon wollen die Manager laut Swift nur abrücken, wenn sie nicht mehr über die beiden rede und wenn sie auf die Neuaufnahme ihrer Songs verzichte. Dazu sei sie allerdings berechtigt und sie freue sich auch schon darauf. Swift kritisierte, Braun und Borchetta hätten ihr dazu eine eindeutige Botschaft übermittelt: «Hauptsächlich sei ein braves Mädchen und halt' den Mund.»