Oberste US-Richterin Ginsburg wegen Gallenblasenentzündung im Krankenhaus
Die Richterin am US-Supreme Court Ruth Bader Ginsburg ist wegen einer Gallenblasen-Entzündung ins Krankenhaus gebracht worden.
Das Wichtigste in Kürze
- 87-Jährige gilt als Ikone der Liberalen.
Die 87-Jährige, die in den USA als Ikone der Liberalen gilt, sei im Johns-Hopkins-Krankenhaus in Baltimore behandelt worden, teilte der Supreme Court am Mittwoch mit. Trotzdem wolle Ginsburg am Mittwoch per Telefonschaltung an einer Anhörung im Gericht teilnehmen.
Den Angaben zufolge erholt sich Ginsburg gut von einer nicht-operativen Behandlung. Sie werde noch ein oder zwei Tage in der Klinik verbringen, hiess es.
Ginsburg wurde 1993 vom damaligen US-Präsidenten Bill Clinton zur Obersten Richterin ernannt. Unter anderem wegen ihres Einsatzes für Frauenrechte ist sie im liberalen Spektrum der USA äusserst beliebt.
Unter ihren Anhängern wuchsen nach Bekanntwerden ihrer Gallenblasen-Entzündung die Befürchtungen, die Richterin könne sich zurückziehen. In diesem Fall könnte US-Präsident Donald Trump Ginsburgs Sitz im Supreme Court neu besetzen. Die Obersten Richter in den USA werden vom Präsidenten auf Lebenszeit ernannt, der Senat muss der Ernennung zustimmen. Üblicherweise entsenden demokratische Präsidenten Richter mit liberalen Positionen in den Supreme Court, republikanische Präsidenten neigen zu Richtern mit konservativen Positionen.
Ginsburg hat bereits mehrere Krebserkrankungen überlebt. Im vergangenen Jahr wurde sie wegen eines Tumors ia der Bauchspeicheldrüse behandelt. Die 87-Jährige hat wiederholt betont, dass sie sich nur aus dem Supreme Court zurückziehen würde, wenn sie sich nicht mehr dazu imstande sähe, ihr Arbeitspensum als Richterin zu bewältigen.