Polizisten erschiessen Afroamerikaner bei Verfolgungsjagd in Los Angeles
Tödliche Polizeischüsse auf einen Schwarzen in der US-Millionenmetropole Los Angeles haben neue Proteste ausgelöst.
Das Wichtigste in Kürze
- Mann hatte Schusswaffe bei sich - Vorfall löst neue Proteste aus.
Zwei Beamte wollten den auf einem Fahrrad fahrenden Afroamerikaner am Montagnachmittag (Ortszeit) wegen eines mutmasslichen Verkehrsdelikts stoppen, wie die Polizei erklärte. Der Mann sei aber weggerannt. Bei einer Verfolgungsjagd habe er einem der Polizisten ins Gesicht geschlagen und ein Bündel mit Kleidern fallen lassen.
«Die Polizisten haben gesehen, dass sich in der Kleidung, die er fallen liess, eine schwarze halbautomatische Handfeuerwaffe befand», sagte der stellvertretende Sheriff Brandon Dean vor Journalisten. Daraufhin hätten die Beamten das Feuer eröffnet. Unklar blieb zunächst, ob der laut Medienberichten 29-jährige Afroamerikaner nach der Waffe griff, bevor er erschossen wurde. Er starb noch am Ort der Schüsse.
Nach den Schüssen versammelten sich mehr als hundert Demonstranten vor Ort, um gegen Polizeigewalt zu demonstrieren, wie Bilder von US-Sendern zeigten. In den USA sind seit dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis Ende Mai in vielen Städten Demonstranten auf die Strasse gegangen, um gegen Rassismus und Polizeigewalt zu demonstrieren.
Zuletzt sorgten vor eineinhalb Wochen Schüsse auf den Afroamerikaner Jacob Blake in Kenosha im Bundesstaat Wisconsin für Empörung. Ein weisser Beamter feuerte dem 29-Jährigen aus nächster Nähe sieben Mal in den Rücken.
Bei den folgenden Protesten kam es wiederholt zu Ausschreitungen, an deren Rande vor einer Woche zwei Menschen erschossen wurden. Als Tatverdächtiger wurde ein 17-Jähriger festgenommen. Der mit einem Sturmgewehr bewaffnete weisse Teenager hatte sich offenbar einer Gruppe von Männern angeschlossen, die nach eigenen Angaben Gebäude vor Randalierern schützen wollten.
Trump wird Kenosha am Dienstag besuchen. Er will dort unter anderem Vertreter der Sicherheitskräfte treffen und sich bei Ausschreitungen verursachte Schäden zeigen lassen. Ein Treffen mit Blakes Familie war nicht geplant.