Sturm Florence fordert an der Südostküste der USA fünf Todesopfer

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DPA, Karin Aebischer

USA,

»Florence» hat Teile der Atlantikküste in North und South Carolina in eine Wasserlandschaft verwandelt. Viele Bewohner mussten fliehen.

Ein Mann überquert eine überflutete Strasse in Wilmington.
Ein Mann überquert eine überflutete Strasse in Wilmington. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Fünf Millionen Menschen sind von den Überschwemmungen durch «Florence» betroffen.
  • Mindestens fünf Menschen starben aufgrund des Wirbelsturms.
  • US-Präsident Donald Trump hat einen Besuch im Katastrophengebiet angekündigt.

Es regnet wie aus Eimern, der Sturm peitscht das Wasser durch die Strassen: Wirbelsturm Florence hat Teile der Atlantikküste in North und South Carolina in eine Wasserlandschaft verwandelt. Die Bewohner mussten fliehen – oder gerieten in Schwierigkeiten.

Hunderte von Menschen, die dem Rat der Regierung nicht gefolgt sind und zu Hause blieben, sind nun in ihren Häusern von den gewaltigen Wassermassen eingekesselt. Wie «Dailymail» berichtet, haben sie um Hilfe gebeten und zugegeben, falsch gehandelt zu haben, als sie den Evakuations-Aufruf ignorierten.

«Florence» giesst begleitet von heftigem Wind historische Wassermengen über die Bundesstaaten North Carolina und South Carolina. Wegen nachlassender Windgeschwindigkeiten vom Hurrikan zum Tropensturm zurückgestuft, bewegt er sich nach Darstellung des Nationalen Hurrikanzentrums in Miami nur sehr langsam voran und lässt den Küstenabschnitt am Atlantik nicht aus seinem Würgegriff.

«Wir wissen, dass es noch Tage weitergehen wird», sagte der Gouverneur von North Carolina, Roy Cooper. Per Erlass ordnete er an, dass etwa Betroffene leichter als bisher an Übergangswohnungen kommen. «Tatsache ist: Dieser Sturm ist tödlich.» Er bezeichnete das Unwetter als «Jahrtausend-Ereignis». US-Präsident Donald Trump kündigte für nächste Woche einen Besuch im Katastrophengebiet an.

Mindestens fünf Todesopfer

Bis zum späten Freitagabend (Ortszeit) starben mindestens fünf Menschen durch «Florence» oder seine Folgen. Eine Mutter und ihr Kleinkind kamen in der Küstenstadt Wilmington (North Carolina) um, nachdem ein umstürzender Baum auf ihr Haus krachte, wie die Polizei mitteilte. Eine Frau starb an einem Herzinfarkt. Ein Mann erlitt einen Stromschlag, als er mit einem Notstromaggregat hantierte. Ein 77-Jähriger in Kinston wurde vom Sturm schlicht umgeblasen – er starb durch den Sturz.

Das Zentrum des Sturms war am Freitagmorgen (Ortszeit) in Wrightsville Beach in North Carolina auf Land gestossen. Katastrophenschützer mussten ausrücken, um Menschen aus überfluteten Häusern zu retten. Nach Angaben des Stromversorgers Duke Energy waren Hunderttausende Menschen in North und South Carolina ohne Strom, laut Gouverneur Cooper allein in North Carolina 650'000. Mittlerweile sind es fast eine Million Menschen.

Es sind nebst «Florence» noch andere tropische Stürme unterwegs.
Es sind nebst «Florence» noch andere tropische Stürme unterwegs. - Screenshot/NHC Active Tropical Cyclones

Die Auswirkungen von «Florence» zeigten sich dennoch an vielen Orten. Die Tücke an «Florence» ist nicht die Windstärke, sondern die grosse Menge an Niederschlägen. Flüsse traten über die Ufer und erreichten Rekord-Pegelstände. Strassen wurden überspült. Mehr als 1300 Flüge wurde laut CNN an der US-Ostküste gestrichen. In der Nähe von Wilmington in North Carolina – unweit des Ortes, an dem «Florence» auf die Küste traf – hatte der Stromversorger Duke Energy ein Atomkraftwerk vorsichtshalber vom Netz genommen.

Zur Flucht aufgerufen

Die Behörden hatten vorsorglich mehr als eine Million Menschen entlang der Küste aufgerufen, sich vor dem Hurrikan in Sicherheit zu bringen und landeinwärts Schutz zu suchen – bei Freunden, Verwandten, in Hotels oder Notunterkünften. Nicht alle folgten aber den Aufrufen. Allein 20'000 fanden Unterschlupf in den 150 Notunterkünften North Carolinas.

Die Behörden rechnen damit, dass insgesamt fünf Millionen Menschen in einem riesigen Einzugsgebiet im Südosten der USA von Überschwemmungen betroffen sein könnten. Sturmfluten, die vom Ozean in die Flüsse und damit ins Hinterland drängen sowie ergiebiger Regen könnten gemeinsam grosse zerstörerische Kraft entfalten.

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