Trump-Anhänger demonstrieren in Boston gegen Homosexuellen-Rechte
Als Antwort auf die grossen «Gay-Pride»-Paraden in den USA haben Unterstützer von US-Präsident Donald Trump in Boston eine «Hetero-Parade» abgehalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Polizei setzt Pfefferspray gegen Gegendemonstranten von «Hetero-Parade» ein.
Mehrere Hundert Demonstranten zogen am Samstag durch die Strassen der Grossstadt im US-Bundesstaat Massachusetts bis vor das Rathaus. Zwischen Gegendemonstranten der «Hetero-Parade» und der Polizei kam es zu Zusammenstössen.
Vor dem Rathaus standen sich einige Hundert Teilnehmer der «Hetero-Pride» und die Gegendemonstranten gegenüber. Viele der Teilnehmer der «Hetero-Parade» schwenkten US-Flaggen. Vertreter beider Seiten riefen sich gegenseitig Beleidigungen zu und warfen vereinzelt mit Kaffeebechern und Sand in die Richtung der anderen Gruppe. Die Gegendemonstranten warfen den Teilnehmern der «Hetero-Parade» Homophobie vor. Ernsthafte Gewalt gab es nach Polizeiangaben jedoch nicht.
Zu Zusammenstössen kam es nach der Auflösung der «Hetero-Parade» zwischen Gegendemonstranten und Polizei. Einige Gegendemonstranten warfen den mit Schlagstöcken und Gasmasken ausgerüsteten Polizisten vor, «Nazis» beschützt zu haben, wie ein AFP-Fotograf beobachtete. Einige Demonstranten warfen Sand und Eier auf die Beamten. Die Polizisten setzten Pfefferspray gegen die Gegendemonstranten ein und nahmen mehrere Menschen fest.
Organisiert worden war die «Hetero-Parade» von der Lobbygruppe «Super Happy Fun America». Anführer der Parade war der ultrarechte Blogger Milo Yiannopoulos, der selbst schwul ist. Für andere Homosexuelle schäme er sich seit Jahrzehnten, sagte Yiannopoulos der Nachrichtenagentur AFP. Er vertrete christliche Familienwerte, auch wenn er sie «nicht immer lebe», sagte er weiter.
Eine der Organisatorinnen der Gegendemonstration, Rachel Domond, sagte, sie habe mit der Protestaktion ein Zeichen gegen «diesen Hass, den es hier in Boston und landesweit gibt», setzen wollen. Trump ermutige die sogenannten weissen Nationalisten in den USA dazu, sich hasserfüllt in der Öffentlichkeit zu äussern, sagte sie.