Twitter räumt mögliche unerlaubte Datenweitergabe ein

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USA,

Twitter muss zum zweiten Mal in wenigen Monaten einräumen, dass zumindest einige Nutzerdaten unerlaubt an Werbekunden gingen. Die Informationen sind nicht besonders aufschlussreich - aber die Pannen zeigen, wie häufig sich Fehler in das komplexe System einschleichen.

Twitter hat wohl mehr als ein Jahr lang Nutzerdaten mit Werbekunden geteilt. Foto: Daniel Reinhardt
Twitter hat wohl mehr als ein Jahr lang Nutzerdaten mit Werbekunden geteilt. Foto: Daniel Reinhardt - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Einige Daten von Twitter-Nutzern könnten ohne deren Wissen mehr als ein Jahr lang mit Werbekunden des Dienstes geteilt worden sein.

Zu den Informationen gehöre etwa der Länder-Code des Nutzers sowie ob und gegebenenfalls wann die Anzeige angesehen wurde, erklärte Twitter in der Nacht zum Mittwoch. Durch den Fehler seien Nutzern möglicherweise seit September 2018 auch auf Basis unzulässig gesammelter Daten personalisierte Werbeanzeigen angezeigt worden.

Die Datenweitergabe sei bereits seit Mai 2018 möglich gewesen. Informationen zu Passwörtern oder E-Mail-Konten seien nicht betroffen. Die Probleme seien am 5. August behoben worden.

Wie viele Nutzer davon betroffen gewesen sein könnten, werde noch untersucht. Das in San Francisco ansässige Unternehmen entschuldigte sich: «Sie vertrauen darauf, dass wir Ihre Auswahl einhalten, wir haben dabei versagt», schrieb Twitter mit Blick auf die persönlichen Einstellungen. «Es tut uns leid, dass das passiert ist.» Das Unternehmen treffe Vorkehrungen, damit sich ein solcher Fehler nicht wiederhole. Unter den weitergegebenen Daten war auch die mit kryptologischen Verfahren verschleierte Geräte-Identifikationsnummer.

Bereits im Mai hatte Twitter eingeräumt, dass unter bestimmten Umständen Ortungsdaten eines Nutzers mit einem Werbekunden geteilt werden konnte. Betroffen waren zum Beispiel Nutzer, die mehrere Twitter-Accounts haben und bei manchen von ihnen den Aufenthaltsort freigeben. Durch einen Fehler seien möglicherweise auch die Ortungsdaten bei den Accounts gesammelt worden, bei denen sie vom Nutzer gesperrt worden waren, erklärte Twitter damals. Die weitergegebenen Daten seien aber nicht mit Twitter-Namen oder der Nutzer-Identifikationsnummer verknüpft gewesen.

Twitter hatte sein Werbegeschäft im vergangenen Quartal deutlich ausgebaut. Wie der Kurznachrichtendienst Ende Juli mitteilte, stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 18 Prozent auf 841 Millionen Dollar (rund 750 Mio Euro). Unterm Strich verbuchte Twitter einen Quartalsgewinn von 1,1 Milliarden Dollar - den Ausschlag dafür gab aber eine Steuergutschrift von gut einer Milliarde Dollar. Die Zahl täglich aktiver Nutzer, denen Twitter Werbung zeigen kann, legte binnen drei Monaten von 134 auf 139 Millionen zu. Die Anzeigen gibt es auf der Website von Twitter sowie in hauseigenen Apps des Dienstes auf Mobil-Geräten zu sehen. Zugleich gibt es einige spezialisierte Programme zur Twitter-Nutzung ohne Werbung.

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