UN nach Aus von Getreideabkommen: Viele könnten sterben
Seit Wochenbeginn kommt kein ukrainisches Getreide mehr über das Schwarze Meer. Die Auswirkungen seien verheerend, warnen die UN.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland hat das wichtige Getreideabkommen für beendet erklärt.
- Die UN warnen jetzt vor einer weltweiten Verschärfung von Hungersnöten.
- Es gehe um Leben und Tod.
Nach Russlands Aufkündigung des Abkommens zum Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer haben die Vereinten Nationen vor der Verschärfung weltweiter Hungersnöte gewarnt.
Für die 362 Millionen Menschen in 69 Ländern, die auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen seien, sei die Entscheidung «eine Bedrohung für ihre Zukunft und die Zukunft ihrer Kinder und ihrer Familien», sagte UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York.
«Sie sind nicht traurig, sie sind wütend. Sie haben Angst, sie sind besorgt. Einige werden hungern, andere werden verhungern. Viele könnten an den Folgen dieser Entscheidungen sterben.»
Viele Millionen Tonnen Nahrungsmittel
Moskau hatte am Montag das Abkommen zum Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer trotz aller internationaler Appelle für beendet erklärt. Im Anschluss kündigte Moskau an, Schiffe, die ukrainische Häfen ansteuern, künftig als mögliche militärische Ziele zu betrachten.
In den vergangenen Nächten hatte Russland den Hafen von Odessa, von wo aus in den vergangenen Monaten viele Millionen Tonnen Nahrungsmittel exportiert wurden, sowie andere ukrainische Städte am Schwarzen Meer angegriffen. Moskau führt seit 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Die UN-Beauftragte für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo, warnte Russland vor dem Sicherheitsrat or einer Eskalation der Situation im Schwarzen Meer: «Jegliche Gefahr eines Übergreifens eines Konflikts infolge eines militärischen Zwischenfalls im Schwarzen Meer, sei es vorsätzlich oder unabsichtlich, muss unter allen Umständen vermieden werden, da dies möglicherweise katastrophale Folgen für uns alle haben könnte.»