Uno-Büro für humanitäre Angelegenheiten baut Fünftel der Stellen ab
Das Uno-Büro für humanitäre Angelegenheiten streicht 20 Prozent seiner Stellen. Grund dafür sind die «brutalen Kürzungen».

Das Uno-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) wird sein Personal wegen der drastischen Kürzung der US-Entwicklungshilfe um ein Fünftel reduzieren. «Wir stehen vor einer Welle brutaler Kürzungen» bei der Finanzierung, schrieb Ocha-Chef Tom Fletcher am Donnerstag in einem Brief an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Es sei die «schwierigste Situation, die wir je erlebt haben, um unsere Mission zu erfüllen», betonte Fletcher. «Insgesamt werden wir unsere Belegschaft um 20 Prozent reduzieren», hiess es in dem Schreiben. Weltweit sind derzeit etwa 2000 Menschen für das Ocha tätig.
Auch Abbau beim UN-Flüchtlingshilfswerk
Fletcher nannte in dem Schreiben die USA nicht namentlich. Das Land hat nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump 83 Prozent der Programme der Entwicklungshilfeorganisation USAID gestrichen. Auch andere Uno-Organisationen sind davon betroffen: Zuvor hatte bereits das Uno-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) einen «signifikanten Personalabbau» aufgrund fehlender Gelder aus den USA angekündigt.
Das Ocha hat seit Februar bereits Massnahmen ergriffen, um Einsparungen in Höhe von 3,7 Millionen Dollar zu ermöglichen. Nun stünden «schwierige Entscheidungen» an, erklärte Fletcher und betonte, dass diese mit den Mittelkürzungen zusammenhingen «und nicht mit einer Verringerung des humanitären Bedarfs». Dieser nehme im Gegenteil sogar zu.
Das Uno-Büro werde unter anderem seine Präsenz und seine Einsätze in Kamerun, Kolumbien, Eritrea, Irak, Libyen, Nigeria, Pakistan, der Türkei und Simbabwe reduzieren, erklärte Fletcher.