Wechsel in Führung des US-Turnverbandes nach Missbrauchsskandal
Der US-Turnverband hat sich in Folge des Missbrauchsskandals um den Arzt Larry Nassar von seiner Vizepräsidentin getrennt. Rhonda Faehn gehört nun nicht mehr zu Führung.
Das Wichtigste in Kürze
- Der US-Turnverband hat sich nach dem Missbrauchsskandal ihres Arztes von seiner Vizepräsidentin getrennt.
- Der Turnarzt Larry Nassar seit den 1900er-Jahren hunderte Athletinnen belästigt oder missbraucht.
In Folge des Missbrauchsskandals um den Arzt Larry Nassar hat sich der US-Turnverband von seiner Vizepräsidentin getrennt. Rhonda Faehn gehöre nicht mehr zur Verbandsführung, erklärte Präsident Kerry Perry am Freitag. Der seit 2015 amtierenden Faehn wurde zuletzt vorgeworfen, nicht entschlossen und rasch genug auf den Missbrauchsskandal reagiert zu haben. Der Verband liess offen, ob Faehn gefeuert wurde oder einvernehmlich ging.
Ende vergangenen Jahres war bekannt geworden, dass der Turnarzt Nassar der Universität Michigan State seit den 1900er-Jahren hunderte Athletinnen sexuell belästigt oder missbraucht hatte. Die Spitze des US-Turnverbandes war nach Bekanntwerden der Vorwürfe geschlossen zurückgetreten. Die Universität Michigan stimmte Anfang der Woche einer Entschädigungszahlung von insgesamt 500 Millionen Dollar (460 Millionen Euro) für 332 von Nassars Opfern zu.
Nassar (54) ist wegen sexuellen Missbrauchs von drei Gerichten jeweils zu jahrzehntelanger Haft verurteilt worden und wird aller Voraussicht nach bis an sein Lebensende im Gefängnis bleiben. Zu seinen Opfern gehörten auch die Olympiasiegerinnen Alexandra Raisman, McKayla Maroney und Simone Biles. Mehrere Klagen gegen den US-Turnverband sind noch anhängig.