Weisser soll schwarzen Jogger nach Todesschüssen rassistisch beschimpft haben

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USA,

Nach den Todesschüssen auf den unbewaffneten schwarzen Jogger Ahmaud Arbery im US-Bundesstaat Georgia soll einer der weissen Täter das am Boden liegende Opfer rassistisch beschimpft haben.

Proteste gegen Rassismus in den USA
Proteste gegen Rassismus in den USA - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Tod von Afroamerikaner Ahmaud Arbery löste Anfang Mai in USA Empörung aus.

Travis M. habe über dem reglosen Körper von Arbery gestanden und ihn rassistisch beleidigt, sagte der ermittelnde Beamte Richard Dial unter Berufung auf die Zeugenaussage eines weiteren Tatverdächtigen am Donnerstag bei einer Anhörung vor Gericht.

Der Fall hatte Anfang Mai in den USA für Empörung gesorgt, nachdem ein Video von der Tat, die mehr als zwei Monate zuvor stattfand, aufgetaucht war und Fragen über mögliche Verfehlungen beim Umgang der Justizbehörden mit dem Fall aufwarfen.

Der 25-jährige Afroamerikaner Ahmaud Arbery war am 23. Februar nahe der Stadt Brunswick erschossen worden. Zuvor war er laut den Ermittlungsbehörden von dem Weissen Travis M., dessen Vater Gregory, sowie William B., der die Tat filmte, verfolgt worden.

Das Video zeigt, wie Arbery um den auf der Strasse stehenden Kleintransporter der Verdächtigen laufen will. Daraufhin kommt es zu einer Auseinandersetzung mit Travis M., der ein Gewehr in der Hand hält. Dann fallen mehrere Schüsse und Arbery fällt zu Boden.

Gregory M. gab der Polizei zufolge an, Arbery für einen Einbrecher gehalten zu haben. Er habe deswegen zu seinem Revolver gegriffen und zusammen mit seinem Sohn die Verfolgung aufgenommen. Arbery habe seinen mit einem Gewehr bewaffneten Sohn dann aber «gewaltsam angegriffen».

Der erste mit dem Fall befasste Staatsanwalt hatte das Vorgehen der beiden Verdächtigen noch als legitim eingestuft und eine Festnahme nicht für nötig gehalten. Die Tat und der Umgang der Justizbehörden mit dem Fall sorgte bei Politikern und Prominenten für empörte Reaktionen.

Travis M. hat dem ermittelnden Beamten Dial zufolge häufig Hass auf Afroamerikaner geäussert und sich rassistisch in Textnachrichten und Onlinediensten geäussert. Dial glaubt deshalb nicht an die Version der Selbstverteidigung von M. «Ich glaube, es war Selbstverteidigung von Herrn Arbery», sagte Dial bei der Anhörung. «Ich glaube, Arbery wurde verfolgt und er lief, bis er nicht mehr laufen konnte.» Die drei Tatverdächtigen werden des Mordes beschuldigt. Ihnen droht ausserdem eine Anklage wegen Hassverbrechen.

Die Gerichtsverhandlung am Donnerstag fand inmitten der landesweiten Proteste wegen des Todes des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis statt. Seit vergangener Woche gehen Menschen in den USA auf die Strasse, um gegen Rassismus und Polizeigewalt zu demonstrieren. Im Zuge der Proteste kam es immer wieder zu schweren Ausschreitungen mit Angriffen auf Polizisten, Brandstiftungen und Plünderungen.

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