15'000 Wissenschaftler im Kampf für Umweltschutz
Das Wichtigste in Kürze
- Bereits zum zweiten Mal warnen tausende Wissenschaftler vor dem mangelhaften Umweltschutz.
- Die Autoren ziehen eine Bilanz und greifen dabei auf Daten von zahlreichen Behörden, Organisationen und Forscher zurück.
- Als Problempunkte gelten unter anderem das Bevölkerungswachstum, die Trinkwasserversorgung sowie die Temperaturen auf der Erde.
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als 15’000 Forscher aus über 180 Ländern haben eine eindringliche «Warnung an
die Menschheit» unterzeichnet. Die im Fachjournal «BioScience» veröffentlichte Aufforderung zu
konsequenterem Umweltschutz ist der zweite gemeinsame Aufruf der
Weltforschergemeinde nach einem ersten vor 25 Jahren. Die Experten ziehen eine
ernüchternde Bilanz zum Zustand der Erde.
Das
achtköpfige Autorenteam greift für seine Übersicht auf Daten von nationalen
Behörden, Organisationen und Forschern zurück.
Das Bevölkerungswachstum hält
an, vor allem in den armen Regionen der Welt. Bis 2100, so schätzen Experten,
werden auf der Erde zwischen 9,6 und 12,3 Milliarden Menschen leben. Darauf
folgt das Problem Trinkwasserversorgung.
Vor allem durch den Eintrag von Dünger und Erdöl hat die Zahl
sauerstoffarmer Todeszonen in den Ozeanen um etwa 75 Prozent
zugenommen. Die Bestände zahlreicher Fischarten sind bedroht, unter anderem
auch durch Überfischung.
Darüber
hinaus sind zwischen 1990 und 2015 mehr als 120 Millionen Hektar Wald
abgeholzt worden, ein Gebiet etwa so gross wie Südafrika.
enommen. Die
abgeholzten Flächen werden für Landwirtschaft genutzt, obwohl Wälder als
Kohlendioxid-Speicher, für den Wasserhaushalt und die Artenvielfalt wichtig
sind.
Für den fortschreitenden Klimawandel ist unter anderem der
wachsende Kohlendioxid-Ausstoss der Menschheit verantwortlich
- weltweit stieg er um 62 Prozent. Das Jahresmittel der weltweiten Oberflächen-Temperaturen zeigt
über die 25 Jahre ein Plus von 168 Prozent.
Es gibt aber auch erste Erfolge
So werde inzwischen vielerorts auf Chemikalien verzichtet, die die Ozonschicht schädigen. Erneuerbare Energien seien im Aufwind. Und in Regionen, in denen in Bildung von Mädchen und Frauen investiert werde, sinke die Geburtenrate. Doch für mehr Veränderungen brauche es eine breite Welle öffentlichen Drucks auf die Politik, sind die Autoren der Warnung überzeugt.