Mobilfunkmesse in Barcelona und Formel-1-Rennen in Shanghai wegen Coronavirus abgesagt
Wegen der weltweiten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus Covid-19 sind am Mittwoch zwei internationale Grossveranstaltungen abgesagt worden: Die Veranstalter des World Mobile Congress in Barcelona kündigten an, die Mobilfunkmesse nicht stattfinden zu lassen.
Das Wichtigste in Kürze
- WHO warnt vor verfrühten Vorhersagen zum Ende der Coronavirus-Epidemie.
Auch die Formel 1 will wegen des Virus keinen Halt in Shanghai machen. Nach der Meldung über eine sinkende Zahl der Neuinfektionen in China warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterdessen vor verfrühten Prognosen über ein Ende der Coronavirus-Epidemie.
Am Mittwoch kündigte zuerst der Automobil-Weltverband FIA die Absage des für den 19. April geplanten Formel-1-Rennens in der chinesischen Finanzmetropole Shanghai an. Am Abend wurde auch die Mobilfunkmesse Mobile World Congress (MWC) in Barcelona abgesagt. Die ursprünglich für den 24. bis 27. Februar geplante Messe finde wegen der «weltweiten Besorgnis über den Ausbruch des Coronavirus» nicht statt, erklärte der Veranstalter GSMA. Die Messe in Barcelona ist mit üblicherweise mehr als 100.000 Besuchern und rund 2800 Ausstellern aus aller Welt eine der wichtigsten Branchenschauen.
In China stieg unterdessen die Zahl der Todesopfer durch das Coronavirus Covid-19 um 97 auf 1113. Allein 94 Opfer wurden aus der Provinz Hubei gemeldet. In deren Hauptstadt Wuhan hatte das Virus im Dezember seinen Ausgang genommen. Seitdem haben sich nach Angaben der Pekinger Gesundheitsbehörden mehr als 44.600 Menschen auf dem Festland angesteckt.
Den chinesischen Angaben zufolge sinkt die Zahl der Neuinfektionen aber seit zwei Tagen; ein Umstand, der nach Einschätzung des Kommissionsexperten Zhong Nanshan darauf hoffen lässt, dass der Ausbruch bis spätestens Ende Februar seinen Höhepunkt überschritten haben werde. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte dagegen vor verfrühten Prognosen über ein Ende der Epidemie. Es sei «viel zu früh», um zu sagen, wann die Ausbreitung von Covid-19 ihren Höhepunkt erreicht haben könnte, sagte WHO-Experte Michael Ryan in Genf.
Auf dem vor der japanischen Küste unter Quarantäne stehenden Kreuzfahrtschiff breitet sich das neuartige Coronavirus derweil weiter rasant aus: Bis Mittwoch stieg die Zahl der Infektionsfälle auf der «Diamond Princess» um weitere 39, teilte das japanische Gesundheitsministerium mit. Mit 174 gemeldeten Krankheitsfällen weist die «Diamond Princess» die meisten Infektionsfälle ausserhalb Chinas auf. Das Schiff mit seinen mehr als 3600 Passagieren und Crewmitgliedern liegt seit mehr als einer Woche im Hafen von Yokohama. Zuvor war ein Passagier positiv auf das Coronavirus getestet worden.
In Bayern stieg die Zahl der Erkrankten derweil auf 14. Auch die beiden neuen Infizierten stünden im Zusammenhang mit der Firma Webasto aus dem Landkreis Starnberg, erklärte das Gesundheitsministerium in München. Der Autozulieferer nahm unterdessen wieder den Betrieb auf.
Bei den beiden anderen bestätigten Infektionsfällen in Deutschland handelt es sich um Rückkehrer aus der zentralchinesischen Millionenstadt Wuhan. Sie befanden sich an Bord einer Maschine der deutschen Luftwaffe, die Anfang Februar 126 Menschen aus der besonders betroffenen Stadt ausgeflogen hatte.
Die US-Gesundheitsbehörde CDC gab unterdessen bekannt, dass ein von bereits von 36 Ländern bestellter Schnelltest zur Diagnose des Coronavirus nicht richtig funktioniert. Mit der Auslieferung des von der CDC entwickelten Tests ins Ausland sei allerdings noch nicht begonnen worden.