Aus für «Insel des Friedens» zwischen Israel und Jordanien
König Abdullah von Jordanien hat die «Insel des Friedens» zwischen Israel und Jordanien geschlossen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die «Insel des Friedens» zwischen Jordanien und Israel wurde geschlossen.
- Der Pachtvertrag über die Nutzung durch Israel wurde nicht mehr verlängert.
Ein Pachtvertrag Jordaniens mit Israel, der als ein Symbol des Friedens galt, ist nach 25 Jahren ohne Verlängerung ausgelaufen. Israels Armee schloss am Samstag den Übergang zur sogenannten «Insel des Friedens» im Grenzgebiet, wie israelische Medien berichteten.
Künftig soll das Gebiet, das israelische Landwirte jahrelang genutzt hatten, wieder der jordanischen Kontrolle unterstellt sein. Bitten Israels um eine Verlängerung des Pachtvertrags hatte Jordanien abgelehnt. Hunderte Israelis besuchten die Grenzregion am Samstag, um Abschied zu nehmen.
Jordanien will Souveränität zurück
Im vergangenen Jahr hatte Jordaniens König Abdullah II. erklärt, man werde den Pachtvertrag nach 25 Jahren nicht verlängern und damit Teile des Grenzgebietes zwischen beiden Staaten wieder nach Jordanien holen. Jordanien wolle so wieder die Souveränität über die Gebiete Al-Bakura und Al-Ghamr (hebräisch: Naharajim und Zofar) erlangen. Die beiden Orte seien immer sehr wichtig für Jordanien gewesen.
Die «Insel des Friedens» Naharajim (Al-Bakura) liegt am Zusammenfluss von Jordan und Jarmuk südlich des Sees Genezareth, Al-Ghamr (Zofar) in der Arava-Wüste südlich des Toten Meers.
Für 25 Jahre an Israel verpachtet
Im Rahmen des Friedensvertrages von 1994 hatte Jordanien die Grenzgebiete für 25 Jahre an Israel verpachtet. Jordanien war das zweite arabische Land nach Ägypten, das ein Friedensabkommen mit Israel abgeschlossen hatte.
Seitdem ist es an der Grenze zwischen den beiden Staaten überwiegend friedlich. Im März 1997 wurden sieben israelische Schülerinnen getötet, als ein geistig verwirrter jordanischer Soldat in Naharajim im Jordantal das Feuer auf eine Reisegruppe eröffnete.
Der jordanische König steht intern unter Druck, eine härtere Linie gegen Israel zu verfolgen. Hintergrund ist vor allem der Konflikt um die von Israel besetzten Palästinensergebiete. In Jordanien leben viele Palästinenser.