Australiens katholische Kirche hat sich bei den Opfern von sexuellem Missbrauch durch Geistliche entschuldigt. Der Erzbischof von Melbourne, Denis Hart, versprach am Freitag, dass die Schlussfolgerungen einer offiziellen Ermittlungskommission zum Missbrauch von Kindern «sehr ernst» genommen würden.
Australiens Kirche entschuldigt sich bei den Opfern von sexuellem Missbrauch. (Symbolbild)
Australiens Kirche entschuldigt sich bei den Opfern von sexuellem Missbrauch. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Australiens Kirche entschuldigt sich bei den Opfern von sexuellem Missbrauch.
  • Die Fällen werden gemäss Erzbischof Denis Hart «sehr ernst» genommen.
  • Das Beichtgeheimnis will er jedoch nicht lockern.
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«Im Namen der katholischen Bischöfe und religiösen Führer erneuere ich unsere uneingeschränkte Entschuldigung an die Betroffenen für dieses Leid», so Erzbischof von Melbourne, Denis Hart. Er versprach am Freitag, dass die Schlussfolgerungen einer offiziellen Ermittlungskommission zum Missbrauch von Kindern «sehr ernst» genommen würden.

Die Forderung der Kommission, das Beichtgeheimnis zu lockern, damit Priester Fälle sexuellen Missbrauchs anzeigen können, von denen sie im Beichtstuhl erfahren, lehnte der Erzbischof jedoch ab. Für die katholische Kirche sei das Beichtgeheimnis von grosser Bedeutung, sagte Hart. Falls Geistliche dagegen verstiessen, drohe ihnen die Exkommunikation, also der Ausschluss aus der Kirche.

Dem Bericht zufolge wurden in den vergangenen Jahrzehnten in Australien Zehntausende Kinder in staatlichen und kirchlichen Einrichtungen missbraucht. Etwa ein Drittel der Täter sollen Geistliche gewesen sein. Australiens konservativer Premierminister Malcolm Turnbull berief unterdessen eine Arbeitsgruppe ein, die die Umsetzung der Kommissionsvorschläge prüfen soll.

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