Balkrishna Vithaldas Doshi gewinnt Pritzker Preis für Architektur

Christoph Krummenacher
Christoph Krummenacher

Indien,

Der Pritzker-Preis für Architektur geht an den Inder Balkrishna Vithaldas Doshi. Er will den Ärmsten in der Gesellschaft dienen.

Balkrishna Vithaldas Doshi
Der indische Architekt Balkrishna Vithaldas Doshi 2013. - Wikimedia

Es war nur eine Frage der Zeit, bis der sogenannte «Nobelpreis der Architektur» endlich auch einmal an das zweitbevölkerungsreichste Land der Welt gehen würde. 2012 war er an den chinesischen Architekten Wang Shu vergeben worden.

Heuer ist es so weit: Der renommierte, mit 100'000 US-Dollar dotierte Pritzker-Preis 2018 geht an den indischen Architekten Balkrishna Vithaldas Doshi.

Doshi steht seit fast 70 Jahren im Beruf und arbeitete in den 1950er Jahren bereits mit Le Corbusier zusammen. Zahlreiche Fotos aus dieser Zeit – der Schweizer Meister mit Anzug, Hut und Rundbrille, an seiner Seite der noch junge Doshi – zeugen von der intensiven Kooperation.

Balkrishna Vithaldas Doshi war Weggefährte von Le Corbusier

«Ich verdanke diese Auszeichnung nicht zuletzt Le Corbusier, der mich gelehrt hat, Identitäten zu hinterfragen und neue Ansätze für ein ganzheitliches, nachhaltiges Wohnen und Leben zu erarbeiten», so der Architekt und Stadtplaner, der heute in Ahmedabad lebt.

Doshi ist bekannt für seine an die Moderne angelehnten, oft brutalistischen, in Ziegel und Sichtbeton errichteten öffentlichen Bauten wie Konzerthallen, Universitätsgebäude und Administrationsbauten.

Zu seinen wichtigsten Werken zählen das Institut für Indologie (1962), die Tagore Memorial Hall (1966), die CEPT University (1966), die Premabhai Hall (1976), das Indian Institute of Management in Bangalore (1977), sein eigenes, 1980 errichtetes Sangath-Studio sowie die unterirdische Kunstgalerie Amdavad Ni Gufa (1994).

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