Brasilianischer Präsident will Handelsabkommen noch dieses Jahr
Brasiliens Präsident fordert einen zügigen Abschluss des Freihandelsabkommens mit der EU. Das geplante Abkommen liegt seit 2019 auf Eis.
Das Wichtigste in Kürze
- Brasiliens Präsident will das Freihandelsabkommen noch dieses Jahr abschliessen.
- Das geplante Abkommen zwischen der EU und Mercosur liegt seit 2019 auf Eis.
- Einigen EU-Staaten wird nicht stark genug auf Umwelt und Menschenrechte eingegangen.
Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva strebt trotz anhaltender Differenzen mit europäischen Staaten einen zügigen Abschluss eines Freihandelsabkommen zwischen der EU und der südamerikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Mercosur an.
Man wolle den Deal noch «in diesem Jahr abschliessen», sagte Lula am Montag in Brüssel vor einem Gipfeltreffen der EU mit lateinamerikanischen und karibischen Staaten. Ein «ausgewogenes Abkommen» werde «neue Horizonte» eröffnen.
Abkommen könnte eine der grössten Freihandelszonen schaffen
Das geplante Abkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay liegt seit dem Abschluss von Verhandlungen im Jahr 2019 auf Eis, weil einigen EU-Staaten nicht stark genug auf Themen wie Klima, Umwelt und Menschenrechte eingegangen wird. Vorschläge für eine Zusatzerklärung wollten die Südamerikaner bislang allerdings nicht akzeptieren.
Das Freihandelsabkommen könnte eine der grössten Freihandelszonen der Welt mit mehr als 700 Millionen Menschen schaffen. Es soll Zölle abbauen und damit den Handel ankurbeln.
Lula betonte in seiner Rede zum Auftakt des Gipfels in Brüssel die Bedeutung des öffentlichen Auftragswesens für die Handelsbeziehungen. Diese seien ein wichtiges Instrument zur Vernetzung von Investitionen in die Infrastruktur und zur Unterstützung der Industriepolitik, sagte er. Zu öffentlichem Auftragswesen gehören beispielsweise Ausschreibungen für den Neubau öffentlicher Gebäude oder Strassen.