Coronavirus: Patienten kämpfen gegen den Schwarzen Pilz
In mehreren Ländern ist der Schwarze Pilz als Nebenkrankheit einer Infektion mit dem Coronavirus aufgetaucht. In Indien ist sogar von einer Epidemie die Rede.
Das Wichtigste in Kürze
- Bolivien meldet einen ersten Fall von «Schwarzem Pilz» nach einer Corona-Infektion.
- Einem 42-Jährigen waren nach seiner Erkrankung die Zähne ausgefallen.
- Fälle wurden auch schon im Irak, Iran, Uruguay und Guatemala festgestellt.
- Besonders betroffen ist Indien – dort ist von einer Pandemie die Rede.
Bei Patienten des Coronavirus tritt immer häufiger eine tödliche Nebenkrankheit auf: Der Schwarze Pilz. Bolivien meldete am Mittwoch seinen ersten Fall. Ein 42-jähriger wurde Ende Juli in ein Krankenhaus der Stadt Cochabama eingeliefert und musste sich zwei Operationen unterziehen.
Dem Mann waren nach seiner Infektion mit dem Coronavirus die Zähne ausgefallen. Zuvor wurde er wegen seiner Covid-Erkrankung auf der Intensivstation behandelt.
Fälle wurden auch schon im Irak, Iran, Uruguay und Guatemala festgestellt. Besonders betroffen ist aber Indien: In mehreren Bundesstaaten wurde eine Pilz-Epidemie ausgerufen. Inzwischen ist in dem Land zudem auch der Gelbe Pilz aufgetaucht.
In der Hauptstadt Neu Delhi musste zur Behandlung der Patienten mit Pilz-Infektionen sogar eine spezielle Krankenhausabteilung eingerichtet werden.
Coronavirus: Schwarzer Pilz hat Todesrate von 54 Prozent
Der Schwarze Pilz wird durch den Mucor-Schimmelpilz verursacht. Er gelangt durch die Atmung oder Hautverletzungen in den Körper und befällt dort in der Regel die Nebenhöhlen. Eine Infektion ist sehr aggressiv und muss möglichst schnell behandelt werden.
Die deutsche «Tagesschau» berichtet von einer Todesrate von 54 Prozent. Die Infizierten sterben oft innerhalb weniger Tage. Die Krankheit geht häufig mit einer schwarzen Färbung der Nase einher.
Durch die Infektion abgestorbenes Gewebe muss abgetragen werden. Manchmal müssen Ärzte ihren Patienten sogar Teile des Gesichts entfernen. Nur so kann verhindert werden, dass der Pilz nicht ins Gehirn vordringt.
Normalerweise kann das menschliche Immunsystem die Pilzinfektion abwehren. Doch Menschen mit einem geschwächten Immunsystem wie etwa Transplantierte oder Krebspatienten können erkranken. Besonders anfällig für die lebensbedrohliche Pilzinfektion sind auch Diabetiker.
Laut Berichten können sich die Pilze in Krankenhäusern über Luftbefeuchter verbreiten. Oder auch über Sauerstofftanks, die verschmutztes Wasser enthalten. Eine Infektion von Mensch zu Mensch ist jedoch nicht möglich.