Demokratische Republik Kongo: Warnung vor humanitärer Katastrophe

Die Demokratische Republik Kongo hat insbesondere im Osten mit Armut, Hunger und Gewalt zu kämpfen. «Ärzte ohne Grenzen» nennt die Situation «katastrophal».

Demokratische Republik Kongo Flucht
Die Demokratische Republik Kongo ist immer wieder Schauplatz humanitärer Katastrophen. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Demokratische Republik Kongo ist Schauplatz schwerer humanitärer Katastrophen.
  • In Camps im Osten des zentralafrikanischen Staates spitzt sich Lage weiter zu.
  • «Ärzte ohne Grenzen» fordert schnelles ein Handeln seitens der Vereinten Nationen.

Die Demokratische Republik Kongo leidet seit geraumer Zeit unter anhaltenden schweren Krisen. Insbesondere im Osten des zentralafrikanischen Staates kommt es immer wieder zu schweren Massakern. Verantwortlich hierfür sind unterschiedliche Rebellengruppen, wie die Gruppe «M23» und die radikal-islamische «ADF» aus Uganda.

Demokratische Republik Kongo M23
Rebellen der Gruppe M23 terrorisieren die Demokratische Republik Kongo im Dezember 2022. - keystone

Die Hilfsorganisation «Ärzte ohne Grenzen» weist mit Blick auf die Demokratische Republik Kongo auf «katastrophale Zustände» hin. Auf ihrer Webseite veröffentlichte die NGO in dieser Woche einen an die Vereinten Nationen gerichteten Appell. In diesem heisst es unter anderem:

«Trotz einer gewissen Aufstockung der humanitären Hilfe fehlt es insbesondere an Nahrungsmitteln und Unterkünften. Am 16. Juni kündigten die Vereinten Nationen an, dass sie die Schwere der Krise auf die höchste Stufe anheben werden. Das ist ein positives Zeichen, aber nun muss die Aufstockung der Hilfsmassnahmen dringend in den Camps spürbar werden.»

Demokratische Republik Kongo mit hoher Kindersterblichkeit in Camps

Besonders besorgniserregend sei die Situation in Camps in der östlichen Region Nord-Kivu. Hier lebten rund 600'000 Vertriebene unter prekären Bedingungen; die Zahlen zu Mangelernährung und Sterblichkeit seien alarmierend. Verschärft werde die allgemeine Situation durch weitere Risikofaktoren wie Masern- und Cholerafälle.

Zudem seien insbesondere Frauen massiver sexualisierter Gewalt ausgesetzt. Allein binnen zwei Wochen Anfang Mai hätten 674 Frauen aus sechs Camps angegeben, Opfer derartiger Taten geworden zu sein.

Exemplarisch nennen die Experten zudem Zahlen aus dem Camp Rusayo, in dem zwischen 85'000 und 100'000 Menschen leben. Hier seien zwischen Januar und April am Tag durchschnittlich drei Kinder unter fünf Jahren aufgrund unterschiedlicher Ursachen gestorben.

Kommentare

User #4955 (nicht angemeldet)

Ich glaube nicht, dass Spendengelder aus der Schweiz in die Region geschickt werden. Bereits die Beträge an syrische Erdbebenopfer wurden ungefragt in die Ukraine umgeleitet.

User #5740 (nicht angemeldet)

Gottseidank leben wir in der extrem reichen Schweiz.

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