Die drei wichtigsten Fragen zum Öl-Angriff in Saudi-Arabien
Die Drohnenangriffe auf die grösste Erdölraffinerie Saudi-Arabiens beschäftigen die ganze Welt. Wie teuer wird das Benzin und will Trump nun einen Krieg?
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag griffen Drohnen die grösste Erdölraffinerie Saudi-Arabiens an.
- In Folge brach die Erdöl-Produktion zusammen.
- Die wichtigsten Fragen zum Angriff.
Der Angriff auf die grösste Erdölraffinerie Saudi-Arabiens sorgt weltweit für Anspannung. Am vergangenen Samstag kam es zu mehreren Explosionen in Anlagen des staatlichen Ölkonzerns Saudi Aramco in Churais und Abkaik.
Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Angriff.
Wer hat Saudi-Arabien angegriffen?
Wenige Stunden nach den Angriffen übernahmen die Houthi-Rebellen im Jemen die Verantwortung. Doch dies wird angezweifelt. Besonders von US-Aussenminister Mike Pompeo, der glaubt, der Iran stecke hinter den Attacken. Die Iraner hätten «einen beispiellosen Angriff auf die Energieversorgung der Welt gestartet».
Tehran is behind nearly 100 attacks on Saudi Arabia while Rouhani and Zarif pretend to engage in diplomacy. Amid all the calls for de-escalation, Iran has now launched an unprecedented attack on the world’s energy supply. There is no evidence the attacks came from Yemen.
— Secretary Pompeo (@SecPompeo) September 14, 2019
US-Präsident Donald Trump will sich hingegen noch nicht festlegen. «Es sieht danach aus», dass der Iran hinter den Angriffen stecke, sagte Trump am Montag.
Saudi-Arabien hingegen ist überzeugt, dass der Iran hinter den Attacken steckt. Alles deute darauf hin, dass die Waffen «aus dem Iran stammten». Eine definitive Antwort gibt es also noch nicht, doch der Verdacht verhärtet sich.
Will Trump nun einen Krieg anzetteln?
Dies liess seine erste Reaktion zwar vermuten. Er drohte mit militärischer Vergeltung, die USA stünde mit «geladener» Waffe bereit. Die Situation zwischen dem Iran und den USA ist ohnehin schon angespannt. Daher würde vieles auf Vergeltungsschläge hindeuten.
Remember when Iran shot down a drone, saying knowingly that it was in their “airspace” when, in fact, it was nowhere close. They stuck strongly to that story knowing that it was a very big lie. Now they say that they had nothing to do with the attack on Saudi Arabia. We’ll see?
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) September 16, 2019
Am Montag hingegen betonte Trump, dass die USA keinen Krieg mit Teheran wollten, «ich will mit niemandem Krieg». Saudi-Arabien solle zuerst die Täterschaft eindeutig identifizieren.
Zudem würde ein Krieg Trumps «America First»-Philosophie widersprechen, da er Verwicklungen mit dem Ausland vermeiden will. Dies wäre im Hinblick auf den gestarteten Wahlkampf nicht gut.
US-Medien sagen gar, Trump sei in der Situation gefangen. Es bleibt abzuwarten, bis der Schuldige hinter den Drohnen-Angriffen fest steht.
Was bedeutet der Angriff für die Schweiz und unser Benzin?
Nach den Attacken ist die Erdölproduktion auf rund die Hälfte des üblichen Volumens zurückgegangen. Die Preise der beiden betroffenen Ölsorten steigen um rund 15 Prozent. Mittlerweile hat sich der Preis bei etwa zehn Prozent plus eingependelt.
Experten glauben jedoch, es dauert noch eine Weile, bis sich dies in unseren Benzinpreisen niederschlägt.
Sowieso sollte der Preisaufschlag gering bleiben. Denn der Benzinpreis hängt zudem von staatlichen und öffentlich-rechtlichen Abgaben ab, sowie den Vertriebskosten. Und diese werden nicht durch die Angriffe beeinflusst.
Auch die Erdöl-Reserven sind nicht weitgehend gefährdet. Mehrere Länder, auch die USA, sind bereit, die eigenen Ölreserven bei Engpässen anzuzapfen.