Die drei wichtigsten Fragen zum Öl-Angriff in Saudi-Arabien

Alexandra Aregger
Alexandra Aregger

Saudi-Arabien,

Die Drohnenangriffe auf die grösste Erdölraffinerie Saudi-Arabiens beschäftigen die ganze Welt. Wie teuer wird das Benzin und will Trump nun einen Krieg?

Saudi-Arabien
Nach den Angriffen in Saudi-Arabien stehen die Benzinpreise und das weitere Vorgehen von Donald Trump im Fokus. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Samstag griffen Drohnen die grösste Erdölraffinerie Saudi-Arabiens an.
  • In Folge brach die Erdöl-Produktion zusammen.
  • Die wichtigsten Fragen zum Angriff.

Der Angriff auf die grösste Erdölraffinerie Saudi-Arabiens sorgt weltweit für Anspannung. Am vergangenen Samstag kam es zu mehreren Explosionen in Anlagen des staatlichen Ölkonzerns Saudi Aramco in Churais und Abkaik.

Erdöl
Die Grafik zeigt, welche beiden Erdöl-Anlagen von Drohnen angegriffen wurden. - Grafik: Keystone-SDA, Quelle: dpa

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Angriff.

Wer hat Saudi-Arabien angegriffen?

Wenige Stunden nach den Angriffen übernahmen die Houthi-Rebellen im Jemen die Verantwortung. Doch dies wird angezweifelt. Besonders von US-Aussenminister Mike Pompeo, der glaubt, der Iran stecke hinter den Attacken. Die Iraner hätten «einen beispiellosen Angriff auf die Energieversorgung der Welt gestartet».

US-Präsident Donald Trump will sich hingegen noch nicht festlegen. «Es sieht danach aus», dass der Iran hinter den Angriffen stecke, sagte Trump am Montag.

Saudi-Arabien hingegen ist überzeugt, dass der Iran hinter den Attacken steckt. Alles deute darauf hin, dass die Waffen «aus dem Iran stammten». Eine definitive Antwort gibt es also noch nicht, doch der Verdacht verhärtet sich.

Will Trump nun einen Krieg anzetteln?

Dies liess seine erste Reaktion zwar vermuten. Er drohte mit militärischer Vergeltung, die USA stünde mit «geladener» Waffe bereit. Die Situation zwischen dem Iran und den USA ist ohnehin schon angespannt. Daher würde vieles auf Vergeltungsschläge hindeuten.

Am Montag hingegen betonte Trump, dass die USA keinen Krieg mit Teheran wollten, «ich will mit niemandem Krieg». Saudi-Arabien solle zuerst die Täterschaft eindeutig identifizieren.

Zudem würde ein Krieg Trumps «America First»-Philosophie widersprechen, da er Verwicklungen mit dem Ausland vermeiden will. Dies wäre im Hinblick auf den gestarteten Wahlkampf nicht gut.

Donald Trump
Für Donald Trump gilt: «America First». - Keystone

US-Medien sagen gar, Trump sei in der Situation gefangen. Es bleibt abzuwarten, bis der Schuldige hinter den Drohnen-Angriffen fest steht.

Was bedeutet der Angriff für die Schweiz und unser Benzin?

Nach den Attacken ist die Erdölproduktion auf rund die Hälfte des üblichen Volumens zurückgegangen. Die Preise der beiden betroffenen Ölsorten steigen um rund 15 Prozent. Mittlerweile hat sich der Preis bei etwa zehn Prozent plus eingependelt.

Experten glauben jedoch, es dauert noch eine Weile, bis sich dies in unseren Benzinpreisen niederschlägt.

Erdöl
Die Grafik zeigt den Verlauf des Ölpreises (Brent) der letzten drei Monate. Nach den Angriffen am Samstag schnellte der Preis in die Höhe. - finanzen.ch

Sowieso sollte der Preisaufschlag gering bleiben. Denn der Benzinpreis hängt zudem von staatlichen und öffentlich-rechtlichen Abgaben ab, sowie den Vertriebskosten. Und diese werden nicht durch die Angriffe beeinflusst.

Auch die Erdöl-Reserven sind nicht weitgehend gefährdet. Mehrere Länder, auch die USA, sind bereit, die eigenen Ölreserven bei Engpässen anzuzapfen.

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