Ehemaliger Farc-Kommandeur in Venezuela von Rebellen erschossen
Ein ehemaliger Anführer der kolumbianischen Farc-Rebellen ist Medienberichten zufolge in Venezuela von verfeindeten Milizen erschossen worden.
Das Wichtigste in Kürze
- In Venezuela haben Rebellen einen früheren Farc-Kommandeur erschossen.
- Hernán Darío Velásquez war früher Teil einer Elitetruppe der kolumbianischen Gruppierung.
- Er soll unter anderem für einen Autobombenanschlag auf einen Club verantwortlich sein.
Mehrere Zeitungen berichteten am Sonntag unter Berufung auf kolumbianische und venezolanische Geheimdienstquellen, dass Hernán Darío Velásquez, der den Spitznamen «El Paisa» trug, an der Grenze zu Kolumbien in einen Hinterhalt geraten sei. Velásquez wird für zahlreiche Anschläge in Kolumbien verantwortlich gemacht.
Nach Angaben der Zeitung «El Tiempo» wurde Velásquez von einem bewaffneten Kommando getötet, das ihn mit Gewehrfeuer und Sprengstoff angriff. Weder die kolumbianische noch die venezolanische Regierung bestätigten diese Informationen.
Velásquez war der berüchtigte Kommandeur einer Elitetruppe der Rebellen. Er soll unter anderem für einen Autobombenanschlag auf einen Club in Bogotá 2003 verantwortlich sein, bei dem 36 Menschen getötet wurden.
#Atención 🔴 | Medios de comunicación locales revelaron que fuentes de inteligencia habrían confirmado la muerte de Hernán Darío Velásquez, alias ‘El Paisa’. Era uno de los jefes de la ‘Segunda Marquetalia’, y su muerte confirmaría otro golpe para las disidencias de las FARC. pic.twitter.com/I5ANkwx56T
— Red+ Noticias (@RedMasNoticias) December 5, 2021
Er gehörte 2016 zu den Unterhändlern, die ein Friedensabkommen mit der kolumbianischen Regierung aushandelten und so den jahrzehntelangen tödlichen Konflikt beendeten.
2018 griff Velásquez jedoch erneut zu den Waffen. Die kolumbianische Regierung hatte Venezuela wiederholt bezichtigt, dass das Nachbarland seiner neuen Rebellenmiliz, der sich weitere frühere Farc-Mitglieder angeschlossen hatten, Unterschlupf gewähre.
Caracas bestritt dies stets. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen kämpft Velásquez' Miliz gegen andere bewaffnete Gruppen. Berichten zufolge geht es dabei um die Kontrolle über den Drogenhandel.