Die rechtsgerichtete Likud-Partei israelischen Regierungschefs Netanjahu siegt knapp bei den Wahlen.
Parlamentswahl in Israel
Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel, umarmt seine Frau Sara. Die konservative Likud-Partei des Regierungschefs Benjamin Netanjahu ist bei Israels dritter Parlamentswahl binnen eines Jahres nach Prognosen stärkste Kraft geworden. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Netanjahus rechtsgerichtete Likud-Partei siegt bei den Wahlen in Israel.
  • Israel steht vor schwierigen Verhandlungen zur Bildung einer Regierung.
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Nach Auszählung aller Stimmen in Israel hat sich der knappe Wahlsieg der rechtsgerichteten Likud-Partei von Regierungschef Benjamin Netanjahu bestätigt. Der Likud kam bei der Abstimmung am 2. März auf 29,46 Prozent der Stimmen und holte 36 Mandate.

Das geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Endergebnis der Wahl hervor. Die Mitte-Rechts-Liste Blau-Weiss von Ex-Armeechef Benny Gantz kam demnach auf 26,59 Prozent der Stimmen und 33 Sitze im Parlament.

Schwierige Verhandlungen

Somit bestätigte sich, dass beide Lager die absolute Mehrheit von 61 Mandaten in der Knesset verfehlen. Der Likud würde zusammen mit seinen Verbündeten über 58 Parlamentssitze verfügen. Israel steht somit erneut vor schwierigen Verhandlungen zur Bildung einer Regierung. Nach den Wahlen im April und September waren die Koalitionsverhandlungen gescheitert.

Parlamentswahl in Israel
Die Anführer des blau-weissen Wahlbündnisses, Yair Lapid (l-r), Benny Gantz, Gabi Ashkenazi und Moshe Ya'alon, wenden sich an ihre Anhänger. - dpa

Präsident Reuven Rivlin hat bis zum 17. März Zeit, um einen Kandidaten mit der Regierungsbildung zu beauftragen. An diesem Tag beginnt auch der Prozess gegen Amtsinhaber Netanjahu, der wegen Bestechlichkeit, Betrug und Untreue unter Anklage steht. Rivlin rief die Parteien am Mittwoch auf, einen Kompromiss zu finden, um eine «stabile Regierung» zu bilden.

Morddrohungen gegen Gantz

Derweil ordnete Netanjahu zusätzliche Schutzmassnahmen für seinen Rivalen Gantz an. Er folgte damit Empfehlungen des Inlandsgeheimdienstes Schin Beth. Dieser hatte nach Morddrohungen gegen Gantz in den Online-Netzwerken einen staatlichen Personenschutz empfohlen.

Der frühere Armeechef will eine Koalition mit der Vereinten Liste der arabischen Parteien bilden. Dies rief bei rechten Hardlinern wütende Proteste hervor.

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