Fast 3000 Menschen sind im Jahr 2017 bereits auf der Flucht über das Mittelmeer gestorben. Die Zahl der Migranten, die die gefährliche Überfahrt auf sich nehmen, hat sich im Gegensatz mehr als halbiert.
Im Vergleich zum Vorjahr flüchteten nicht einmal halb so viele Menschen über das Meer.
Im Vergleich zum Vorjahr flüchteten nicht einmal halb so viele Menschen über das Meer. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • 2017 flüchteten deutlich weniger Menschen über das Mittelmeer.
  • Trotzdem liessen dabei knapp 3000 Menschen ihr Leben.

In diesem Jahr sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) bereits 2925 Migranten bei der Flucht über das Mittelmeer gestorben. Zuletzt sei die Lage besonders dramatisch gewesen, berichtete die Organisation am Dienstag in Genf. In nur vier Tagen seien fast 2600 vor dem Ertrinken gerettet worden. 34 Menschen konnten nur noch tot geborgen werden, 50 gelten als vermisst.

Es sei eine der «härtesten Woche für die Rettungskräfte» gewesen, so IOM-Sprecher Flavio Di Giacomo. Im Vorjahr starben bis Anfang November fast 3200 Männer, Frauen und Kinder.

Bis Anfang November nahmen laut IOM über 154 000 Migranten die gefährliche Überfahrt auf sich. Im Vergleich zum Vorjahr ist das deutlich weniger. 2016 kamen im gleichen Zeitraum über
337 000 Menschen nach Europa. Der Grossteil der Flüchtlinge kommt weiterhin in Italien an Land an, ein Viertel verteilt sich auf Griechenland, Zypern und Spanien.

Die meisten Männer, Frauen und Kinder stammen aus Westafrika. 80 Prozent aller Frauen und Mädchen aus Nigeria sind nach einer jüngsten Studie der IOM Opfer von Menschenhandel und sexueller Ausbeutung. Flüchtlinge aus Bangladesch, Eritrea, Ägypten, dem Sudan, Marokko, Syrien und Libyen wurden ebenfalls in der Statistik erfasst.

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