Generalstreik im Libanon wegen schleppender Regierungsbildung

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Libanon,

In Libanon kam es am Freitag zu einem Generalstreik. Doch nicht alle folgten dem Aufruf der grössten Gewerkschaft.

Ein Protest im Libanon.
Im Libanon kommt es, wie hier Ende 2018, immer wieder zu Protesten gegen die schleppende Regierungsbildung. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Libanon fand heute ein Generalstreik gegen die schleppende Regierungsbildung statt.
  • Staatliche Behörden warnten ihre Mitarbeiter vor einer Teilnahme an dem Streik.

Aus Protest gegen die seit Monaten blockierte Regierungsbildung im Libanon haben dort heute Freitag Mitarbeiter privater und öffentlicher Einrichtungen die Arbeit niedergelegt. Sie folgten dem Ruf der grössten Gewerkschaft des Mittelmeerstaates zu einem friedlichen Generalstreik. Aus Angst vor Gewalt hatte sich die Gewerkschaft ausdrücklich gegen Strassenproteste ausgesprochen. Staatliche Behörden hatten Medienberichten zufolge Angestellte vor einer Teilnahme am Streik gewarnt. Zahlreiche Arbeitnehmer folgten dem landesweiten Streikaufruf nicht, wie Augenzeugen berichteten. Die Parlamentswahl hatte bereits im Mai stattgefunden.

Mitarbeiter des staatlichen Elektrizitätsversorgers legten die Arbeit heute Freitag nieder. In staatlichen Krankenhäusern und in Beiruts internationalem Flughafen unterbrachen Mitarbeiter für eine Stunde die Arbeit. «Dieser Streik soll die Politiker unter Druck setzten», sagte Gewerkschaftschef Beschara Asmar nach Medienberichten. Der Mittelmeerstaat braucht dringend eine neue Führung, um seine schweren wirtschaftlichen und politischen Probleme angehen zu können. Der Generalstreik sei ein erster Schritt, warnten Gewerkschafter.

Der sunnitische Regierungschef Saad Hariri hatte es in den vergangenen acht Monaten nicht geschafft, ein Kabinett für das multiethnische und multireligiöse Land aufzustellen. Im Libanon ringen die schiitischen, vom Iran unterstützten Kräfte mit den Sunniten um Einfluss. Hariri ist eng mit dem saudischen Königshaus verbündet. Schon vergangene Woche war es zu Strassenprotesten gekommen.

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