Hamas-Geiseln berichten über grausame Details ihrer Gefangenschaft
Erschreckende Details über die Geiselhaft von drei weiteren israelischen Geiseln der Hamas im Gazastreifen wurden nach ihrer Freilassung bekannt.

Nach der Freilassung drei weiterer israelischer Geiseln der islamistischen Hamas im Gazastreifen sind erschreckende Details über die Umstände ihrer Geiselhaft bekanntgeworden.
Der Bruder von Or Levy berichtete, der 34-Jährige sei «16 Monate lang hungrig, barfuss und in ständiger Angst» gewesen. Levy war am Samstag gemeinsam mit zwei anderen Männern im Rahmen einer Waffenruhe-Vereinbarung mit der Hamas freigekommen. Die Bilder von den abgemagerten, schwachen Geiseln sorgten in Israel für Entsetzen.
Israelische Medien berichteten, einer der Männer sei angekettet gewesen und habe fast die gesamte Zeit in einem dunklen Tunnel verbracht. Er habe dabei weder gerade stehen noch gehen können.
Geiseln erfahren nach Freilassung von Verlusten
Levy erfuhr erst nach seiner Freilassung vom Tod seiner Frau bei dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023. Bei einem bewegenden Wiedersehen konnte Levy seinen überlebenden dreijährigen Sohn in die Arme schliessen. Auch die Geisel Eli Scharabi wusste nicht, dass er seine Frau, seine Töchter und seinen Bruder verloren hat.
Der für die Geiseln zuständige Medizinprofessor Hagai Levine sprach von «brutalen, unmenschlichen Bedingungen» der Hamas-Geiselhaft. Die verbliebenen Geiseln im Gazastreifen seien in «unmittelbarer Lebensgefahr», warnte er und forderte ihre sofortige Freilassung.
Die Untersuchungen der befreiten Geiseln hätten alarmierende Ergebnisse gehabt. Sie litten teilweise an extremer Unterernährung und mehrfachem Organschaden. In der Geiselhaft hätten sie «extrem schlechte Hygiene, Mangel an frischer Luft und Sonnenlicht» erlebt sowie extreme körperliche und psychologische Misshandlung durch die Kidnapper, sagte Levine. Er warnte vor schwerwiegenden körperlichen und seelischen Langzeitfolgen.