Indien: Gerüchte um Kindesentführer lösen Lynchjustiz aus

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Indien,

In zwei indischen Dörfern töteten Mobs je einen Mann, weil sie versehentlich für Kindesentführer gehalten wurden.

In den vergangenen Monaten haben sich in Indien vor allem über den Nachrichtendienst WhatsApp Warnungen vor angeblichen Banden von Kindesentführern verbreitet.
In den vergangenen Monaten haben sich in Indien vor allem über den Nachrichtendienst WhatsApp Warnungen vor angeblichen Banden von Kindesentführern verbreitet. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Indien haben sich zwei Fälle von Lynchjustiz ereignet.
  • Menschenmengen haben in zwei Dörfern je einen Mann getötet.

Erneut ist es in Indien zu tödlicher Gewalt wegen Gerüchten gekommen, die in sozialen Medien verbreitet werden. In zwei verschiedenen Dörfern im nordöstlichen Bundesstaat Tripura töteten Mobs je einen Mann, den sie für einen Kindesentführer hielten, wie die örtliche Polizei am Freitag mitteilte.

In einem der beiden Fälle griffen Dorfbewohner im Westen Tripuras drei reisende Händler an und schlugen auf sie ein. Einer der Händler starb an Ort und Stelle, die anderen beiden sowie ihr Fahrer wurden schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei feuerte Warnschüsse und setzte Tränengas ein, um den Mob zu vertreiben. Zudem wurden Inernet- und SMS-Verbindungen in der Gegend vorübergehend gekappt, um die weitere Verbreitung von Gerüchten zu unterbinden.

Der andere Vorfall ereignete sich im Süden des an Bangladesch grenzenden Bundesstaates. Dorfbewohner töteten einen 33 Jahre alten Mann, den die Regierung von Tripura dort hingeschickt hatte, um über die Verbreitung falscher Gerüchte aufzuklären. Zudem wurden den Angaben zufolge drei Polizisten verletzt.

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