Israel schliesst einzigen Personenübergang zum Gazastreifen wieder
Israel hat den einzigen Personenübergang zum Gazastreifen wegen «gewaltsamen» Protesten wieder geschlossen.
Das Wichtigste in Kürze
- Israel hat den Personenübergang zum Gazastreifen wegen Protesten geschlossen.
- Der Grenzübergang soll so lange geschlossen bleiben, bis die Schäden repariert sind.
Israel hat den einzigen Personenübergang zum Gazastreifen wieder geschlossen. Der Grenzposten Eres im Norden des Palästinensergebiets wurde am Mittwoch als Reaktion auf «gewaltsame» Proteste hunderter Palästinenser vom Vortag abgeriegelt, wie die israelische Armee mitteilte. Der Grenzübergang soll demnach so lange geschlossen bleiben, bis die «von den Randalierern verursachten Schäden» repariert sind.
Der Grenzübergang Eres war erst am 27. August nach einer elftägigen Schliessung wieder geöffnet worden. Die Proteste am Dienstag richteten sich gegen die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, die Zahlungen der USA an das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) einzustellen. Nach Armeeangaben beschädtigten Demonstranten die Grenzanlage dabei mit Steinwürfen. Während der Reparaturarbeiten soll der Übergang den Angaben zufolge aber «für humanitäre Fälle» geöffnet bleiben.
Der dicht besiedelte Küstenstreifen mit einer Bevölkerung von fast zwei Millionen Menschen unterliegt seit mehr als einem Jahrzehnt einer israelischen Blockade zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Jeden Tag dürfen nach israelischen Angaben etwa tausend Palästinenser die Grenze aufgrund von Ausnahmeregelungen überqueren.
Der einzige andere Übergang, Rafah an der Grenze zu Ägypten im Süden, war in den vergangenen Jahren die meiste Zeit über geschlossen. Mitte Mai öffneten ihn die ägyptischen Behörden, und seitdem war er meistens passierbar. Den einzigen für den Warenverkehr genutzten Grenzübergang in Kerem Schalom hatte Israel Mitte August nach fünfwöchiger Sperrung wieder geöffnet.