Israel verschärft Sicherheitsvorkehrungen vor Wahl
Vor der Wahl eines neuen Parlaments am Dienstag hat Israel seine Sicherheitsvorkehrungen verschärft.
Das Wichtigste in Kürze
- Rund 18 000 Einsatzkräfte seien am Wahltag im Einsatz, um landesweit die Sicherheit der 6,8 Millionen Wahlberechtigten zu gewährleisten, teilte eine Sprecherin der Polizei am Montag mit.
Es ist bereits die fünfte Wahl in rund dreieinhalb Jahren.
Der ehemalige Ministerpräsident und aktuelle Oppositionsführer Benjamin Netanjahu – auch «Bibi» genannt – hofft auf ein Comeback. Nach jüngsten Umfragen könnte seine Partei, der Likud, erneut stärkste Kraft im israelischen Parlament (Knesset) werden. Unklar ist aber, ob das Pro-Bibi-Lager eine Mehrheit bilden kann.
Den letzten Umfragen vor der Wahl zufolge von Freitag könnte sein Block 60 von 120 Sitzen bekommen. Damit gäbe es erneut eine Patt-Situation mit dem gegnerischen Lager des aktuellen Ministerpräsidenten Jair Lapid. Es besteht aus Parteien vom rechten bis zum linken Spektrum und will die Rückkehr von Netanjahu als Regierungschef verhindern.
Als entscheidend gilt die Wahlbeteiligung der arabischen Bevölkerung. Die arabische Minderheit macht etwa 20 Prozent der rund 9,4 Millionen Bürger Israels aus. Falls eine der kleineren Parteien im Lapid-Lager nicht die 3,25-Prozent-Hürde knacken sollte, könnte dies den Weg zu einer ultrarechten Regierung unter Netanjahu ebnen.
Das rechtsextreme Bündnis von Bezalel Smotrich und Itamar Ben-Gvir gilt als möglicher Königsmacher. Umfragen sehen ihre Religiös-Zionistische Partei als drittstärkste Kraft im Land.
Mit dem Endergebnis der Wahl wird nicht vor Donnerstag gerechnet. Frühere Wahlen hatten gezeigt, dass sich das Ergebnis nach den ersten Prognosen am Wahlabend bis dahin noch verändern kann.