Israels Armee äussert sich zu Beschuss eines Lagers im Gazastreifen
Nach einem Angriff auf eine Einrichtung des Roten Kreuzes prüft die israelische Armee den Vorfall. Das Rote Kreuz wies auf die Gefährdung von Zivilisten hin.
Nach einem Israel zugeschriebenen Angriff auf ein Zeltlager mit Binnenflüchtlingen im Gazastreifens prüft die israelische Armee eigenen Angaben zufolge den Vorfall weiter. Einer ersten Untersuchung zufolge gab es keinen direkten Angriff auf eine Einrichtung des Roten Kreuzes, teilte das Militär am Samstagabend mit. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hatte zuvor auf der Plattform X mitgeteilt, das Büro der Organisation sei durch Beschuss am Freitagnachmittag beschädigt worden.
Das Gebäude sei von Hunderten vertriebenen Zivilisten umgeben, die dort in Zelten lebten, unter ihnen auch IKRK-Mitarbeiter. «So gefährlich nah an humanitären Einrichtungen zu feuern, gefährdet das Leben von Zivilisten und humanitären Helfern», schrieb die Organisation weiter. Den Kriegsparteien ist den Angaben nach bekannt, wo sich humanitäre Einrichtungen befinden. Grosskalibrige Geschosse seien bei dem Vorfall nur wenige Meter vom Büro entfernt gelandet. Von wem der Beschuss ausging, sagte das IKRK nicht.
Die Armee unternehme erhebliche Anstrengungen, um Schaden von Arbeitern und Einrichtungen internationaler Organisationen im Gazastreifen fernzuhalten, hiess es in einer Erklärung des Militärs am Samstag weiter.
Bei dem Vorfall in Al-Mawasi nahe Rafah waren nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde zufolge mindestens 24 Menschen getötet und 47 weitere verletzt worden. Augenzeugen berichteten, dass israelische Panzergranaten völlig überraschend in dem Zeltlager eingeschlagen seien. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.