Japan kämpft erfolglos gegen das toxische Schocksyndrom
Die Zahlen von Menschen in Japan, die an dem von Bakterien ausgelöstem toxischen Schocksyndrom erkranken, erreicht ein besorgniserregendes Rekordhoch.
Das Wichtigste in Kürze
- In Japan steigt die Anzahl von Fällen des toxischen Schocksyndroms auf ungeahnte Höhen.
- Wissenschaftler können sich diesen Anstieg nicht erklären.
- Gleichzeitig betrachten viele Experten diesen Verlauf mit Sorge.
- Denn ein Drittel sterben an der Krankheit, die von Bakterien ausgelöst wird.
Die Anzahl von Menschen in Japan, die am toxischen Schocksyndrom (TSS) erkranken, steigt in ungeahnte Höhen: Nun erreichen die Zahlen einen neuen Höchstrekord, was Gesundheitsexperten auf der gesamten Welt beunruhigt.
Denn die Infektion wird durch Streptokokken-Bakterien verursacht und verläuft oft tödlich: Ein Drittel der Betroffenen überlebt nicht. Und in Japan scheint inzwischen klar, dass die Lage ernster ist als je zuvor.
TSS-Anstieg in Japan noch nicht erklärbar
Im Juni teilte das japanische Gesundheitsministerium mit, dass Ende Mai bereits 977 Menschen an TSS erkrankt waren. Im gesamten Vorjahr waren es weniger.
Die genauen Gründe für den Anstieg der Infektionen sind jedoch unklar. Einige Experten vermuten einen Zusammenhang mit dem Ende der Corona-Massnahmen.
Ken Kikuchi, Professor für Infektionskrankheiten an der Women's Medical University in Tokio, stellte eine Theorie auf: Die Infizierung mit Sars-CoV-2-Viren, die Covid auslösen, könnte das Immunsystem der Japaner verändert haben. Der Körper könnte dadurch anfälliger für Mikroorganismen sein.
So führt das toxische Schocksyndrom zum Tod
TSS kann durch Streptokokken des Typs A ausgelöst werden. In einigen Fällen gelangen diese Bakterien in die Blutbahn, wo sie das toxische Schocksyndrom auslösen können. Daraufhin kann es zu einer Nekrose kommen, bei der Gewebe abstirbt und Organe versagen. Letztlich kann dies laut der «Frankfurter Rundschau» in einem Kreislaufschock und einem einhergehenden Tod münden.
Die Symptome von TSS ähneln denen einer Grippe: Beispielsweise kann es zu hohem Fieber, Schüttelfrost, sonnenbrandähnliche Hautausschlägen, Schwindelgefühl oder Kopfschmerzen kommen.
Um sich vor Streptokokken zu schützen, empfiehlt Japans Gesundheitsminister dieselben Hygienemassnahmen wie gegen das Coronavirus: «Wir möchten, dass die Menschen vorbeugende Massnahmen ergreifen" erklärt er gegenüber der «Japan Times». Sie sollten beispielsweise ihre Finger und Hände sauber halten und die richtige Hustenetikette beachten.