Jerusalem: Zwei Explosionen führen zu einem Toten und 18 Verletzten
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Anschlägen in Jerusalem ist am Mittwoch ein 16-Jähriger ums Leben gekommen.
- 18 weitere Menschen sind bei den Explosionen an Bushaltestellen verletzt worden.
- Die Polizei sprach von einem Verdacht auf einen Terroranschlag.
Im Grossraum Jerusalem kam es zu zwei Explosionen an Bushaltestellen. Laut der Polizei ist dabei eine Person ums Leben gekommen, mindestens 18 Menschen wurden verletzt. Nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes vom Mittwoch gab es mehrere Schwerverletzte.
Militante Palästinenserorganisationen in Jerusalem
Laut Medienberichten soll der Tote ein 16-jähriger, junger Mann gewesen sein. Die Polizei vermutet einen kombinierten Anschlag. In Jerusalem hat es in der Vergangenheit immer wieder Anschläge militanter Palästinenserorganisationen gegeben.
Die erste Explosion ereignete sich an einer Haltestelle am Stadtrand, dabei wurden elf Menschen verletzt. Kurz darauf gab es Berichte über eine weitere Explosion an einer Haltestelle in Ramot nördlich der Stadt.
Rettungskräfte kümmerten sich dort um drei Verletzte. Die Polizei sperrte wegen der Explosion am Stadtrand die Schnellstrasse nach Tel Aviv. Die Suche nach Verdächtigen laufe, so die Polizei.
Der israelische Abgeordnete Joav Ben-Zur sprach von einer «Rückkehr zum Horror und den blutigen Tagen des zweiten Palästinenseraufstands Intifada». Er gehört zur strengreligiösen Schas-Partei. Israels Abschreckungskraft sei kaum noch existent. «Jeden Tag erhebt der Terror wieder sein Haupt», sagte er.
18 Menschen seit März getötet
Seit März sind bei einer Terrorwelle in Israel 18 Menschen getötet worden. Ausserdem wurden in diesem Jahr mehrere israelische Zivilisten und Sicherheitskräfte bei Anschlägen im Westjordanland getötet. Seit dem Frühjahr unternimmt Israels Armee im besetzten Westjordanland auch vermehrt Razzien.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden dieses Jahr bereits mehr als 140 Palästinenser in Zusammenhang mit Militäreinsätzen getötet. Auch in dieser Rechnung sind Zusammenstösse oder eigene Anschlägen. Es gibt zudem zunehmend Berichte über Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser, israelische Aktivisten oder Soldaten.