Am Sonntag spuckte der Vulkan Taal nahe der philippinischen Stadt Manila Feuer und Asche. Wie wahrscheinlich ist es, dass es bald zum Ausbruch mit Lava kommt?
Taal Eruption
Seit einigen Tagen spuckt der philippinische Vulkan Taal Asche und Steine. - EPA

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntag spuckte der Vulkan Taal auf den Philippinen Asche und Feuer.
  • Auch jetzt ist er immer noch wiederholt aktiv.
  • Ein Lava-Ausbruch ist zwar möglich, jedoch nicht zwingend, sagt ein Experte.
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Vergangenes Wochenende spuckte der Vulkan Taal nahe der philippinischen Stadt Manila grosse Mengen an Asche und Steine in die Luft. Zu einem Lava-Ausbruch kam es bosher noch nicht, doch das Risiko ist laut Experten noch nicht beseitigt. Wenn es zu einem Ausbruch von Lava kommen sollte, müssten beinahe 200'000 Menschen evakuiert werden.

Ausbruch ist immer noch möglich

Für Olivier Bachmann, Professor für Geochemie an der ETH Zürich, kann man weitere Eruptionen noch nicht ganz ausschliessen: «Anscheinend gab es in den letzten 24 Stunden immer noch viele vulkanische Erdbeben. Dies bedeutet, dass sich Magma immer noch im Untergrund bewegt und legt nahe, dass weitere Ausbrüche wahrscheinlich sind.»

Nebst weiteren explosiven Ausbrüchen kann es bei «Taal» auch zu einem Lavastrom kommen. «Wenn das Magma die Erdoberfläche erreicht, ohne zu explodieren, führt dies zu einem Lavastrom.», erklärt Bachmann. Lavaströme gehören, zusammen mit explosiven Asche-Ausbrüchen, zu den häufigsten Folgen eines Vulkanausbruchs und treten oftmals eng nacheinander auf.

Manila
Asche bedeckt einen Grossteil der Strassen und Häuser um Taal herum. - AP

Jedoch kann es auch vorkommen, dass Vulkane nur Asche spucken und die Magma mehrheitlich im Innern des Vulkans bleibt. «Asche besteht aus kleinen Magmateilchen, die bei der Explosion des Magmas entsteht», so Bachmann. Eine Explosion der Magma in Inneren von Taal muss aber noch lange nicht zu einer Eruption führen.

Klimawandel hat nichts damit zu tun

Auch in Neuseeland kam es vor beinahe einem Monat zu einer grossen Eruption eines Vulkans – 20 Personen starben. Doch mit dem Klimawandel habe das direkt nichts zu tun, meint Bachmann. «Menschliche Aktivitäten verändern das Innere der Erde nicht so sehr. Der Klimawandel hat nach unseren Erkenntnissen nur geringe Auswirkungen auf die vulkanische Aktivität.»

Asche
Durch den Asche-Regen verschlechtert sich die Sicht enorm. - dpa

Das Gegenteil, dass Vulkane Einfluss auf das Klima haben, sei noch eher der Fall. «Vulkane geben viele Gase und Partikel in die Atmosphäre ab und können das Klima beeinflussen.», erläutert Bachmann, «Beispielsweise kam es im Jahr 1815 zu einer globalen Abkühlung, nachdem mehrere grosse Vulkane ausgebrochen sind.»

Vor der industriellen Revolution waren Vulkane gar wichtige Faktoren in der Regulierung der Chemie unserer Atmosphäre. «In den letzten Jahrhunderten haben jedoch menschliche Aktivitäten dieses Gleichgewicht verändert.», so Bachmann.

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