Die Söhne des ermordeten Jamal Khashoggi hoffen, dass die Hintergründe der Tat schnellst möglich geklärt werden und sie ihren Vater bald beerdigen können.
Jamal Khashoggi
Jamal Khashoggi wurde im Oktober 2018 getötet. Diese Menschenrechtsverletzung konnte bisher nicht bestraft werden. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Familie des Journalisten Khashoggi hofft auf eine Klärung der Todesumstände.
  • Sie wünschen sich, ihren Vater in der Stadt Medina beerdigen zu dürfen.
Ad

Nach der mutmasslichen Ermordung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi kämpft seine Familie mit der quälenden Ungewissheit, was wirklich im saudischen Generalkonsulat in Istanbul geschah. «Ich warte einfach darauf, dass die Fakten ans Tageslicht kommen», sagte Khashoggis Sohn Salah in einem am Sonntagabend (Ortszeit) veröffentlichten CNN-Interview.

Sein Bruder Abdullah sagte dem US-Sender: «Was auch immer ihm zugestossen ist, ich hoffe wirklich, dass es nicht schmerzhaft für ihn war – oder zumindest schnell ging. Oder dass er einen friedlichen Tod starb.»

Bisherige Berichte und Behördenerklärungen zum Schicksal Khashoggis geben dieser Hoffnung wenig Nahrung. Eindeutig fest steht nur, dass er am 2. Oktober in das Konsulat in Istanbul ging, um dort Papiere für seine geplante Hochzeit abzuholen  –  und danach nicht mehr auftauchte.

Die saudische Staatsführung präsentierte unterschiedliche Erklärungen zu seinem Verschwinden und erst nach Wochen die Version, der Regierungskritiker sei im Konsulat umgebracht worden.

Laut der türkischen Justiz wurde Khashoggi kurz nach Betreten des Konsulats erwürgt, seine Leiche zerstückelt und dann «vernichtet». Zuvor hatten türkische Ermittler von einer Folterung Khashoggis durch ein eigens aus Saudi-Arabien angereistes Spezialkommando gesprochen.

Söhne hoffen auf «würdige Beerdigung»

Eine würdige Beerdigung ihres Vaters in der für Muslime heiligen Stadt Medina sei «alles, was wir jetzt wollen», sagte Salah Khashoggi im CNN-Interview.

«Ich habe darüber mit den saudischen Behörden gesprochen und hoffe einfach, dass es bald dazu kommt.» Der saudische König Salman habe betont, dass alle Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen würden. «Und ich vertraue darauf. Das wird passieren. Ansonsten hätten die Saudis keine interne Untersuchung eingeleitet.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

SalmanHochzeit