Der Kongo will offenbar Ölbohrungen in einem Nationalpark erlauben. In den betroffenen beiden Parks leben seltene Berggorillas und Schimpansen.
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Sumpfwälder geben während der Regenzeit bis zu 1500 Mal mehr Methan ab als zur Trockenzeit. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Kongo sollen Probebohrungen nach Öl ermöglicht werden.
  • Diese Bohrungen sollen auf dem Gebiet von zwei geschützten Nationalparks stattfinden.
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Der Kongo will einer Anti-Korruptionsorganisation zufolge in Teilen von geschützten Nationalparks Ölbohrungen erlauben. Betroffen wären davon der zentrale Salonga- und der östliche Virunga-Park, der vor allem wegen seiner Berggorillas bekannt ist, wie die Gruppe Global Witness unter Berufung auf kongolesische Regierungsdokumente erklärte. Die Parks sind Unesco-Welterbestätten.

Dabei soll es zunächst um Probebohrungen gehen. «Der mögliche Schaden für diese seltenen und wertvollen Ökosysteme ist enorm», erklärte Global-Witness-Experte Pete Jones am Donnerstag.

Die Einschusslöcher auf dem Schild des Albert-Nationalparks, des früheren Namen des Virunga-Nationalparks, zeugen von den bewaffneten Konflikten im Ost-Kongo.
Die Einschusslöcher auf dem Schild des Albert-Nationalparks, des früheren Namen des Virunga-Nationalparks, zeugen von den bewaffneten Konflikten im Ost-Kongo. - dpa

Der Salonga-Park liegt im Kongo-Becken und gilt als eines der grössten Regenwald-Schutzgebiete der Welt und ist mit einer Fläche von etwa 36'000 Quadratkilometern fast so gross wie die Schweiz (41'285 Quadratkilometer). Der Park ist auch Heimat der Zwergschimpansen aus der Familie der Menschenaffen.

Der Virunga-Park beherbergt eine sehr grosse Artenvielfalt, er liegt jedoch im unruhigen, von Milizen heimgesuchten und dicht besiedelten Ost-Kongo. In den Bergen an der Grenze zu Ruanda sind rund ein Viertel der noch lebenden Berggorillas zu Hause, welche vom Aussterben bedroht sind.

Eine britische Firma, Soco International, hatte bereits vor einigen Jahren im Virunga-Nationalpark im Bereich des Edwardsees die Möglichkeit von Ölbohrungen geprüft. Ein internationaler Aufschrei führte jedoch zur Kehrtwende. Soco zog sich 2014 aus dem Kongo zurück.

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