London: Russische Rüstungsindustrie kommt Kriegsbedarf nicht nach
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste verfügt Russland nicht über genügend Munition, um bei Offensiven entscheidende Fortschritte zu erzielen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht einen Kurzbericht zum Kriegsverlauf.
- Demnach werde die russische Rüstungsindustrie dem hohen Kriegsbedarf nicht gerecht.
- Die Munitionsknappheit führe ausserdem zu internen Streitigkeiten.
Moskau räume der Stärkung der Rüstungsindustrie zwar oberste Priorität ein, die Branche werde dem hohen Kriegsbedarf jedoch weiterhin nicht gerecht. Hiess es am Dienstag im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.
Russlands politische Führung verlange Erfolge auf dem Schlachtfeld, während die verantwortlichen Logistik-Führungskräfte auf der Strecke blieben, hiess es. Als Beispiel dafür nennen die Briten die kürzliche Entlassung des Vize-Verteidigungsministers Michail Misinzew. Er war acht Monate lang für die materielle und technische Versorgung der Armee zuständig.
Munitionsknappheit führe zu internen Streitigkeiten
In der vergangenen Woche wurde die Auswechslung von Misinzew bestätigt. Seine Aufgabe hat nun Generaloberst Alexej Kusmenkow übernommen, bislang stellvertretender Direktor der Nationalgarde. Die Munitionsknappheit führe ausserdem zu internen Streitigkeiten. Vor allem zwischen der Armee und dem Chef der berüchtigten russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.