Macaus Glücksspiel-Tycoon Alvin Chau zu 18 Jahren Haft verurteilt
Macaus Glücksspiel-Tycoon Alvin Chau ist wegen des Betreibens eines illegalen Glücksspiel-Imperiums in der chinesischen Sonderverwaltungszone zu 18 Jahren Haft verurteilt worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Unternehmer soll an illegalem Glücksspiel in Milliardenumfang beteiligt gewesen sein.
Richterin Lou Ieng Ha sprach den 48-Jährigen am Mittwoch wegen Betrugs, Führung einer kriminellen Bande und der Organisation von illegalem Glücksspiel mit Geldeinsätzen schuldig und ordnete neben der Haft auch noch eine Entschädigungszahlung in Höhe von umgerechnet 771 Millionen Euro an Macaus Regierung an.
Weitere 254 Millionen Euro muss Chau demnach als Entschädigung an fünf der sechs Casino-Betreiber in Macau zahlen. Dabei handelt es sich um MGM China, Wynn Macau, Sands China, Galaxy Entertainment und SJM Holdings. Vom Vorwurf der Geldwäsche wurde der Glücksspiel-Magnat in dem Prozess freigesprochen.
In Macau gibt es Firmen, die Glücksspielern zugleich als Reiseveranstalter als auch als Geldverleiher dienen. Die von Chau gegründete Suncity Group war der grösste dieser Anbieter, Chau verdiente mit der Firma viel Geld.
Im November 2021 wurde in Peking ein Haftbefehl gegen Chau ausgestellt, zwei Tage später wurde er festgenommen. Der Prozess gegen den Unternehmer begann im September 2022 und beruhte auf illegalen Spieleinsätzen mit einem geschätzten Umfang von 824 Milliarden Hongkong-Dollar (97,4 Milliarden Euro). Chau wies die gegen ihn gerichteten Vorwürfe vor Gericht zurück. Mit ihm wurden 20 weitere Beschuldigte wegen Betrugs, Geldwäsche und illegaler Wetten vor Gericht gestellt.
Chaus Anwalt Pedro Leal kündigte an, eine Berufung gegen das Urteil zu prüfen. Aus seiner Sicht waren die von der Anklage vorgelegten Beweise unzureichend für einen Schuldspruch.
Chau war in einer Zeit ins Visier der Ermittlungsbehörden geraten, als Chinas Staatschef Xi Jinping den Kampf gegen Korruption verstärkte. Dabei spielt die Bekämpfung von Geldwäsche mittels Glücksspiels eine wichtige Rolle. Die Festnahme von Chau und weiteren einflussreichen Akteuren der Glücksspiel-Branche hat Macaus Casinos heftig erschüttert.
Die ehemalige portugiesische Kolonie Macau ist das einzige Gebiet Chinas, in dem Glücksspiel erlaubt ist. In den vergangenen 20 Jahren ist das Bruttoinlandsprodukt der chinesischen Sonderverwaltungszone explosionsartig angestiegen. Die Casinos von Macau können in einer Woche mehr einbringen als die Glücksspieltempel in der US-Casino-Metropole Las Vegas in einem Monat.