Human Rights Watch wirft Israel den Einsatz weissen Phosphors im Gazastreifen und damit einen Völkerrechtsbruch vor. Die Substanz ist nicht verboten.
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Israel hat den Gazastreifen massiv bombardiert – laut Menschenrechtlern wurde dabei weisser Phosphor eingesetzt. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Human Rights Watch berichtet von israelischem Einsatz weissen Phosphors.
  • Am Dienstag und Mittwoch sei die Substanz im Gazastreifen und Libanon angewendet worden.
  • Laut den Menschenrechtlern verstösst Israel damit gegen das humanitäre Völkerrecht.

Das israelische Militär hat im Libanon und im Gazastreifen nach Erkenntnissen der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch weissen Phosphor eingesetzt. «Human Rights Watch hat anhand von verifizierten Videos und Zeugenaussagen festgestellt, dass die israelischen Streitkräfte am 10. und 11. Oktober 2023 bei Militäroperationen im Libanon und im Gazastreifen weissen Phosphor eingesetzt haben», heisst es in einer Mitteilung der Organisation.

Der Einsatz in den dicht besiedelten Gebieten des Gazastreifens verstosse gegen das humanitäre Völkerrecht, wonach Konfliktparteien alle erdenklichen Vorkehrungen treffen müssten, um Verletzungen von Zivilisten und Verlust von Menschenleben zu vermeiden, hiess es.

Der Einsatz Weissen Phosphors gegen militärische Ziele ist umstritten, aber nicht verboten. Das Übereinkommen über bestimmte konventionelle Waffen (CCW) von 1980 schliesst nur den Einsatz entsprechender Brandbomben gegen Zivilisten aus.

Die von Human Rights Watch angeführten Videos zeigten den mehrfachen Einsatz von weissem Phosphor über dem Hafen von Gaza-Stadt und zwei ländlichen Orten entlang der israelisch-libanesischen Grenze, hiess es weiter.

Weisser Phosphor ist hochentzündlich. Die giftige Substanz wird militärisch in Brandbomben, Signalmitteln, Leuchtspurmunition und Rauchbomben eingesetzt und kann schlimme Verbrennungen verursachen.

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