Die UN-Organisationen brauchen mehr Geld, um Millionen Menschen, die in Nordafrika an Hunger leiden, zu helfen. 5,1 Millionen Kinder seien akut unterernährt.
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ARCHIV - Ein Mitarbeiter des Welternährungsprogramms (WFP) steht auf dem Dock neben dem Massengutfrachter Brave Commander, nachdem dieser im Hafen von Dschibuti angekommen ist. Foto: Hugh Rutherford/WFP/AP/dpa - sda - Keystone/WFP/AP/Hugh Rutherford
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Nordostafrika sind Millionen Menschen von Hunger bedroht.
  • 5,1 Millionen Kinder unter fünf Jahren seien in der Region akut unterernährt.
  • Der Mangel an finanzieller Unterstützung macht es humanitären UN-Organisationen schwer.

In Nordostafrika sind Millionen Menschen von Hunger bedroht: Der Mangel an finanzieller Unterstützung macht es humanitären UN-Organisationen schwer zu helfen. In den sieben Ländern der Region wüssten 60 Millionen Menschen nicht immer, wo sie ihre nächste Mahlzeit herbekommen. Das sagte Dominique Ferretti vom Nothilfeteam des UN-Welternährungsprogramms (WFP) in Nairobi am Montag.

5,1 Millionen Kinder unter fünf Jahren seien in der Region akut unterernährt. In Somalia und Südsudan seien 83'000 Menschen in einer katastrophalen Notlage. Sie hätten oft nur einige Male pro Woche die Chance, überhaupt etwas zu essen, sagte Ferretti weiter. In Äthiopien, Kenia und Somalia verlaufe die Regenzeit besser als erwartet, aber das reiche nicht.

Millionen Mütter und Kinder seien unterernährt

Zu der Region (Igad) am Horn von Afrika und weiter westlich gehören auch Dschibuti, Eritrea, Sudan, Südsudan und Uganda. Auslöser der Krise sind neben einer beispiellosen Dürre in einigen und Überschwemmungen in anderen Teilen auch Konflikte. Unter anderem führten Nachwehen der Corona-Pandemie, Ausbrüche von Ebola und Cholera und hohe Lebensmittelpreise zur Krise.

Die Zahl der vom Hunger bedrohten Menschen ist in Ostafrika laut WFP von 2016 bis 2022 enorm gestiegen: von 26 Millionen auf 60 Millionen Menschen.

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WFP-Hilfskonvoi im Sudan. (Archivbild) - AFP/Archiv

Die UN-Organisationen brauchen mehr Geld für die Region. Der Spendenaufruf der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Umfang von 178 Millionen US-Dollar sei zu weniger als 20 Prozent gedeckt. Das sagte die WHO-Vertreterin Liesbeth Aelbrecht.

Millionen Schwangere und stillende Mütter und Kinder seien unterernährt. «Das Leben dieser Kinder hängt am seidenen Faden», sagte sie.

Es wäre eine zusätzliche Katastrophe, wenn die UN-Initiative zum Export von Getreide aus der Ukraine im Juli nicht verlängert werde. «Die Ukraine war immer die Kornkammer für Afrika und den Nahen Osten», sagte Feretti weiter.

Russland hatte nach dem Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 die ukrainischen Schwarzmeerhäfen blockiert. Moskau erlaubte dann schliesslich international überwachte Getreideausfuhren. Es droht aber immer damit, das Programm nicht weiter zu verlängern.

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